Im großen Sitzungssaal springt noch am ehesten ins Auge, dass sich etwas grundlegend verändert hat. Und doch wirkt das Gesamtbild so harmonisch, als sei es immer schon so gewesen. "Wir haben hier auf 3,50 Meter eine Decke eingezogen. Der Saal war ja früher sieben Meter hoch. Aber für die Zwecke genügt auch ein Saal in dieser Höhe. Das Ambiente kann sich sehen lassen. Wir rechnen auch damit, dass er sich wesentlich leichter heizen lässt und dass die Akustik besser wird", erklärt Christian Krings, Bürgermeister von St. Vith. Das dürfte sich dann auch bei den monatlichen Sitzungen des Stadtrates bemerkbar machen.
Die Grundfläche ist dieselbe geblieben, die vorher mit Stoff verdeckte Holzverkleidung an den Wänden wurde sichtbar, ein neuer Teppichboden muss noch verlegt werden. Die Neugestaltung des Saals ist aber bei weitem nicht alles, was im vergangenen halben Jahr in Angriff genommen wurde. "Es war ja eine der vielen Baumaßnahmen hier im Rathaus - neben dem neuen behindertengerechten Aufzug, neben der Fensterfront und der neuen Außenfassade. Hier ist für über eine Million verarbeitet worden und auch dank der Kompetenz der hiesigen Unternehmen aus St. Vith haben wir eine Baustelle, wo alles sehr zügig voran ging", so Krings.
Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten bis Mitte Juli abgeschlossen werden. "Energetisch war es schwierig, hier im Winter zu heizen. Von außen drang relativ viel Lärm herein. Und mit dieser neuen Maßnahme merken wir, dass sogar im Sommer die Temperaturen angenehmer sind. Die Energiekosten werden mit Sicherheit herunter gehen und insofern ist das eine große Einsparung für den Gemeindehaushalt."
Auf fast 130.000 Kilowattstunden wird die Einsparung an Holzhackschnitzeln beziffert - vor allem dadurch, dass die Fenster ersetzt wurden. Die Isolierung der Außenhaut trägt ihren Teilen dazu bei. Aus klimaschützerischer Sicht wird auf mehr als 37.000 Kilogramm CO2-Ausstoß verzichtet.
Bei Beginn der Arbeiten hatten die Gemeindeverantwortlichen darauf gehofft, dass sich die Neugestaltung des Platzes vor dem Rathaus möglichst rasch anschließt. "Wir haben diese Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Bisher waren diese Maßnahmen einfach nicht möglich. Die Ausschreibung des Rathausplatzes wird noch in dieser Woche erfolgen und dann sehen wir, wie wir da einen guten Unternehmer finden, der die Arbeiten zügig umsetzen kann. Ob das noch in diesem Jahr geschieht oder im nächsten Frühjahr - das müssen wir dann abwarten", so Krings. Denn auf das Ergebnis werden die St. Vither mindestens so gespannt sein wie auf ihr neues Rathaus.
Text und Bilder: Stephan Pesch/BRF