Richtig zur Sache ging es in Lontzen, nachdem Schöffe Roger Franssen den Gemeinderat um die Genehmigung der Mehrkosten und der Abänderung der Finanzierung für das Projekt "ehemaliger Bahnhof Herbesthal" gebeten hatte. Am alten Bahnhof soll vor allem ein Jugendtreff entstehen, außerdem Räume für Herbesthaler Vereine.
Franssen stellte die Kosten für das Projekt vor und präsentierte die stolze Summe von rund 1,1 Millionen Euro. Davon würden rund 550.000 Euro von der Wallonischen Region und rund 170.000 Euro von der DG finanziert. Die Gemeinde selber müsste demnach noch ca. 400.000 Euro in das Projekt stecken.
Opposition kritisiert hohe Kosten
Patrick Thevissen (Fraktion Energie) meldete sich zuerst zu Wort und stempelte das Projekt als typisches Roger-Franssen Projekt ab, bei dem so einiges "verschönert" dargestellt werde. Er könne nicht verstehen, wie ein Projekt, dass schon vor vielen Jahren geplant, und vor allem als Null-Operation geplant war, die Gemeinde heute so viel Geld kosten soll. Außerdem störe es ihn, dass das Projekt jetzt verwirklicht werden soll, man aber über die Nutzung bestimmter Räume erst später entscheiden möchte.
Mit seiner Meinung stand Thevissen nicht alleine da. Ähnliche Vorwürfe kamen von der Ecolo-Fraktion. Marc Crutzen nannte das Projekt sogar ein "Fiasko der Union", denn bereits vor 20 Jahren habe man das Bahnhofsgebäude gekauft, aber seitdem sei nichts damit passiert.
Das Projekt als Ganzes unterstütze die Ecolo-Fraktion, da der Jugend in Herbesthal etwas geboten werden müsse. Die Art und Weise, wie man mit dem Projekt umgehe, und die hohen Kosten seien jedoch sehr erschreckend – so Crutzen.
Franssen: Kein finanzielles Debakel, sondern Investition
Roger Franssen verteidigte das Projekt, indem er noch einmal betonte, dass es kein finanzielles Debakel, sondern eine Investition sei. Am Ende stimmte nur die Energie-Fraktion gegen das Projekt. Sie betonte noch einmal, dass die Zielsetzung des Projektes – nämlich einen Jugendtreff zu gestalten – trotzdem förderungswürdig sei.
lo/est - Foto: BRF TV
