"Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen." Darauf sollte man bei der Suche einer Studentenwohnung achten. Denn - und das gilt für alle größeren Studentenstädte - der Wohnraum ist begrenzt und die Anzahl Bewerber riesig. Wer also zeitig für das erste Semester in einer eigenen Wohnung leben will, der sollte sich lieber zeitnah auf die Suche machen.
Man sollte dabei vor allem erst einmal wissen, wie man überhaupt wohnen will. So gibt es laut Berivan Akar vom Aachener Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) mehrere Möglichkeiten. "Entweder lebt man alleine und bezieht eine private Wohnung oder - was auch zu empfehlen ist - man lebt in den Wohnheimen des Studierendenwerks. Die sind sehr preiswert und liegen alle auf dem Campus. Es gibt nur leider zu viele Studierende, die sich bewerben, und es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen."
Je mehr Abstriche man bei der Wohnung macht, desto einfacher ist es, eine Wohnung zu finden und desto günstiger ist die Miete. Wer also am Stadtrand nach einer Wohnung oder nach einem Wohnheim sucht, hat bessere Chancen fündig zu werden. Wer trotzdem unbedingt in der Stadtmitte wohnen will und dafür dann etwas mehr Geld ausgibt, der kann versuchen, zumindest beim Essen etwas Geld zu sparen. Vielerorts kann man für wenig Geld gut an den Unis oder in umliegenden Restaurants, die sich auf Studenten spezialisiert haben, essen und trinken. Auch in Aachen ist das zum Teil möglich, so Jana Wrobel vom AStA. "Die Vielzahl an Studierenden prägt das Stadtbild und auch die Preissituation in Aachen sehr."
Was in Aachen der Fall ist, muss jedoch nicht für andere Städte gelten. In jeder Universitätsstadt sind die Lebenskosten verschieden, so Nicole Keutgen von der Jugendinfo Eupen. "In Brüssel ist es teurer als in Lüttich oder Verviers. Es hängt auch davon ab, was man haben will: Wenn man Küche und Bad mit acht Personen teilt, wird das Zimmer günstiger sein als ein Zimmer, bei dem man ein eigenes Bad und eine eigene Küche hat."
Schüler, die sich nicht ganz sicher sind, ob das Studium überhaupt das Richtige für sie ist, sollten beim Abschluss des Mietvertrags aufpassen. Berivan Akar gibt angehenden Studenten immer einen Rat. "Ich rate Studierenden immer, Mietverträge auf unbestimmte Zeit zu schließen. Wenn ich nach ein paar Wochen merke, dass das nichts für mich ist, sollte man direkt Kontakt mit dem Vermieter aufnehmen und dann macht der Ton die Musik."
In Belgien findet man jedoch fast nur befristete Verträge, so Nicole Keutgen. "Meistens hat man einen Vertrag von zehn oder zwölf Monaten - je nach Vermieter. Wenn man einen Mietvertrag abschließt, sollte man immer darauf achten, dass da eine Klausel mit rein kommt, so dass man, wenn man nach drei Monaten, merkt, dass das nichts für mich ist, wechseln kann."
Da der Umzug in eine eigene Studentenwohnung für viele junge Abiturienten ein Riesenschritt ist, sollte das Vorgehen gut bedacht sein. Es kann nicht schaden, sich bei der Jugendinfo in Eupen oder im Jugendinformationszentrum in St. Vith beraten zu lassen.
Genauere Infos erhält man auch in der gewünschten neuen Heimat. Wer sich beispielsweise in Aachen auf die Suche nach einer Studentenwohnung macht, sollte sich an den AStA wenden. Kontaktinformationen findet man immer sehr einfach auf den Internetseiten der Universitäten. Man sollte jedenfalls nicht zögern, Hilfe zu suchen. Dann kann man sicher sein, dass die Zeit an der Uni nicht zur Qual wird.
Weitere Informationen zu Studentenwohnungen gibt es auf der Internetseite der Jugendinfo.
re/mg - Bild: Eric Lalmand/BELGA