Der Schock ist überwunden, die schlimmsten Schäden beseitigt. Mauern wurden eingerissen, die Decke und die Belüftungsanlage entfernt. Und auch die Toiletten wurden beiseite geschafft.
Seit dem Brand hat sich einiges getan. "Als erstes ist das Gebäude 'versiegelt' worden, um zu gucken, was die Ursache ist und wie das passiert ist. Dann haben die Versicherungen nach dem Schaden geguckt: Was muss ersetzt werden und wie hoch muss es ersetzt werden? und dann fingen peu à peu die ersten Abrissarbeiten an. Jetzt kommt die Elektrik rein und ich denke, dass wir dann in nächster Zeit mit den schweren Arbeiten anfangen können, wie zum Beispiel Mauern hochziehen", erklärt Daniel Frauenkron von der Chiro St. Vith.
Derzeit ist die Chiro im Pfarrheim untergebracht. Alle Ferienlager von anderen Jugendgruppen wurden abgesagt, ein herber finanzieller Verlust für die Chiro.
Zum Jahreswechsel sollen die Arbeiten aber fertig sein. Vieles haben die Ehrenamtlichen von der Chiro selbst gemacht. "Natürlich machen wir einiges in Eigenleistung, vor allem die kleineren Arbeiten, wie Abriss- oder Entsorgungsarbeiten. Dabei muss man natürlich sagen, dass wir eine Jugendgruppe sind. Wir haben vor allem viel mit Studenten und Schülern zu tun und die haben eine Priorität: die Schule. Das Helfen fällt dann schonmal ein bisschen flach und ist nur am Wochenende möglich. Ein Jahr sind 52 Wochen - da fallen dann auch noch die Prüfungen mit rein und die Ferien. Da bekommt man nicht so viel hin. Wir wollen es natürlich auch richtig gemacht bekommen und insofern haben wir auch die richtigen Bauunternehmen: Elektriker, Heizungsinstallateure, etc, die das beruflich machen und viel besser hinkriegen als wir".
Der Rauchgestank ist aber immer noch vorhanden. Mit einer Spezialversiegelung und mehreren Anstrichen soll das Problem behoben werden. Und ob die Küche nochmal benutzt werden kann ist fraglich.
Ein kompletter Neubau wäre sicherlich eine Alternative gewesen, erklärt Daniel Frauenkron. "Gewünscht hätten wir uns das wahrscheinlich alle, denn dann kann man seine Wünsche genau verwirklichen und genau das machen, was man gerne hat und auch braucht. Aber im Endeffekt hängt auch ein bisschen Herzblut an dem Gebäude. Wenn man dann alles auf neu macht, ist es nicht mehr das gleiche. Mit dem Gebäude sind Geschichten und Anekdoten verbunden. Die Leute erinnern sich daran und möchten das auch weiter bewahren - und das möchten wir natürlich auch. Deswegen haben wir uns im Endeffekt - auch aus finanziellen Gründen - für die Renovierung entschieden."
vk/mg - Archivbild: Stephan Pesch/BRF