Besonders zu dieser Zeit sind auch die Traditionen und Bräuche rund um den Garten. Viele Kräuter sind gerade jetzt gut zu ernten, und unsere Wiesen und Felder bieten mehr Essbares, als man denkt. Dazu haben wir eine Kräuterexkursion im Garten von Haus Ternell begleitet.
Scarborough Fair - schon in dieser alten Ballade sind Kräuter und Bräuche rund um die Liebe eng verbunden. Die Sommersonnenwende mit ihrer bunten Blütenpracht war ein Fest für Liebende und die, die es werden wollten. Bunte Kränze aus Wildkräutern, Zaubersprüche und geheime Rituale sollten den Liebsten binden.
Doch auch wer sich nichts aus alten Bräuchen macht, findet in der Natur zur Sommersonnenwende viel Interessantes. "Das heißt für die Kräuter ganz einfach, dass die Sonne am höchsten steht und auch ihre größte Kraft hat und dadurch auch die ersten blühenden Kräuter auch 'ne ganz tolle Energie, also ganz tolle Inhaltsstoffe haben", erklärt die Wildkräuterpädagogin Karin Laschet.
Eins der Kräuter, die jetzt geerntet werden, ist das Johanniskraut. Erkennen kann man das Johanniskraut an seinem kantigen Stengel und den gelben Blüten, die beim Zerreiben die Finger rot färben. Wenn man die Blätter in die Sonne hält, sieht man außerdem kleine Punkte. Dort ist das ätherische Öl der Pflanze eingelagert. "Das Johanniskraut ist bekannt als Nervenkraut, als Gute-Laune-Kraut", beschreibt Karin Laschet die Wirkung der Pflanze.
Kräuter und alles, was man damit machen kann, haben Karin Laschet schon immer fasziniert. Mittlerweile leitet die Kräuterexpertin seit ca. 14 Jahren Kräuterwanderungen und -exkursionen durch die Gegend. Dass mit dem Trend hin zu mehr Natürlichkeit das Wissen um Wildpflanzen wieder gefragt ist, merkt sie deutlich.
Wer mit Karin Laschet durch den Garten von Ternell spaziert, ist überrascht, wie viel Essbares die Natur bietet. Holunderblüten können zu Pfannkuchen oder zu Limonade verarbeitet werden. Die Blüten von Klee, Löwenzahn und Gänseblümchen zu Kräuterbutter oder Blütenquark. Und selbst der junge Giersch, der sonst jeden Hobbygärtner als vermeintliches Unkraut verzweifeln lässt, ist für Kenner eine großartige Salatgrundlage.
Wichtig beim Sammeln ist, dass man die Kräuter einwandfrei bestimmen kann. Sammeln darf man auf frei zugänglichen, öffentlichen Wegen und in Wäldern, solange es für den Eigenbedarf und die Art nicht geschützt ist. Wer diese Regeln beachtet, findet leckere und gesunde Wildzutaten fast überall.
Fast genau so vielfältig, wie das Kräuterangebot der Natur, sind die Verarbeitungsmöglichkeiten. Deshalb wird zum Abschluss der Kräuterexkursionen immer zusammen gekocht und gegessen. Mehr Infos findet man hier.
Anne Kelleter - Bild: BRF Fernsehen
Ich möchte mich recht herzlich beim netten zweiköpfigen BRF-Team über diesen wunderbar- zusammengeschnittenen und kommentierten Bericht über mich und die Sommersonnenwendkräuter bedanken! Ich finde es echt gelungen! Karin Laschet