Sie sind die ersten, die den neuen Lehrpfad in Augenschein nehmen dürfen, dabei kommen sie nicht nur zur Einweihung zusammen: Die Forstverwaltung der Wallonischen Region, die Stadt Spa, das Unternehmen Spadel und das Domaine de Berinzenne arbeiten seit fünfzig Jahren Hand in Hand zusammen, um das Trinkwassergebiet zu schützen - eine in Europa einmalige Kooperation, wie die brandneuen Lehrtafeln erklären.
"Wir waren hier in Spa Vorreiter was die nachhaltige Bewirtschaftung und Biodiversität des Wassers angeht. Die erste Schutzzone stammt aus dem Jahre 1889. Diese öffentlich-private Partnerschaft beschloss vor 50 Jahren verschiedene Schutzmaßnahmen, so dass wir hier und heute eine außergewöhnliche Biodiversität haben. Die Bienen beweisen es. Wir haben ein Naturerbe von sehr hoher Qualität und ein sehr sauberes Wasser", erklärt Patrick Jobe, der Umweltverantwortliche von Spadel.
Und Nicolas Denuit von der Forstverwaltung in Spa fügt hinzu: "Wir haben auf den Parkplätzen Ölabscheider installiert, damit das Wasser, das von den Autos abtropft, vom Öl getrennt wird. Dann haben wir die Drainage beschränkt, um den Prozess des Durchsickerns zu verlangsamen. Und wir haben Laubbäume gepflanzt, die für den Boden besser sind als Nadelbäume."
Auch die Gemeinde Spa profitiert davon, das Trinkwasser zu schützen. Es gehört zur Identität von Spa und trägt zu einem Drittel der Gemeindeeinnahmen bei. "Spa ist eine Gemeinde ohne Wasserlecks. Wir haben den Maya-Plan umgesetzt und wir sind offizieller Partner des Naturparks. Wir haben seit 2010 mit unseren Nachbarn Stoumont und unseren Partner daran gearbeitet", erklärt Paul Mathy, der Umweltschöffe von Spa.
Wer Umweltschutz sagt, meint auch Sensibilisierung. Da kommt das Domaine de Berinzenne und sein Lehrpfad ins Spiel. "Auf dem Lehrpfad kann man verschiedene Aspekte des Trinkwasserschutzes kennen lernen: Nachhaltige Waldwirtschaft, das heißt den Erhalt der toten Bäume, die Wichtigkeit der Waldränder, das Gleichgewicht von Fauna und Flora und zu guter Letzt das Museum, um den Menschen die Einflüsse der Waldbewirtschaftung zu zeigen", so die Direktorin vom Domaine de Berinzenne, Annick Pironet.
Dieses nachhaltige Bewirtschaftungsmodell wird jetzt auch auf die anderen Unternehmen der Spadelgruppe übertragen: in Belgien, Frankreich Wales und Bulgarien.
Volker Krings - Bild: BRF Fernsehen