"Alle sagen, es ist knochentrocken. In den Böden ist die Feuchtigkeit sehr gering. Dementsprechend verhalten ist auch das Wachstum, vor allem beim Gras. Die Wasserstände und der Grundwasserspiegel sind sehr niedrig."
Das erfährt Marc Schröder, wenn er die Landwirte auf ihren Höfen besucht. Der Berater beim Bauernbund bestätigt, was das Königliche Meteorologische Institut aus Brüssel meldet: das Frühjahr ist viel zu trocken. Zwischen März und Mai hat das KMI 60 Prozent weniger Niederschlag verzeichnet als für diese Jahreszeit üblich.
Aufgrund weniger kurzer Niederschläge sind die Weiden zwar noch relativ grün, und die Bauern konnten auch ihren ersten Schnitt einfahren, von einer verhältnismäßig guten Qualität. Aber mit sehr unterschiedlichen Mengen je nach Lage der Parzelle, so Marc Schröder.
Von einer Katastrophe könne man noch nicht sprechen. Aber die Landwirte seien beunruhigt, zumal in einigen Betrieben die Raufutter-Vorräte schon knapp würden. Da hilft auch gelegentlicher Regen nichts.
"Am Freitag hat es nochmal gut geregnet. Das wird dann nochmal für ein paar Tage helfen. Wir müssten aber hier pro Monat 100 Milliliter pro Quadratmeter haben. Dieses Defizit hat man nicht mir einer Regenschauer aufgeholt. da müsste es mal eine Woche feste regnen. "
Vor allem bei Gewitterschauern gibt es große lokale Unterschiede was die Niederschlagsmengen betrifft. Zudem gebe es Kulturen, die weniger anspruchsvoll sind als andere, erklärt der Fachmann.
Im letzten Jahr um diese Zeit sah es ganz anders aus: Der Juni 2016 war der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Uccle. Die Niederschlagsmenge brach den Rekord von 1839. Die Folge: es gab zwar genug Futter, aber von sehr mäßiger Qualität. Deshalb hoffen die Landwirte, dass sie dieses Jahr qualitativ besseres Futter in ausreichender Menge einbringen können, um den nächsten Winter unter guten Voraussetzungen starten zu können. Dabei muss das Wetter mitspielen.
Text und Foto: Michaela Brück/BRF