Endlich mehr Platz für die SOS-Hilfe. Seit rund einem halben Jahr ist die Sozialeinrichtung in einem Lagerhaus an der Nöretherstraße in Eupen untergebracht. Die Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht setzt sich dafür ein, dass bedürftige Menschen bezahlbare Unterstützung erfahren können. Nutznießer sind Menschen mit niedrigem Einkommen, die aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, die beantragten Dienstleistungen selber zu erfüllen.
"Das sind Menschen, die entweder beim Öffentlichen Sozialhilfezentrum bedient werden, oder bei ihrer Krankenkasse einen sogenannten Vorzugstarif genießen. Die können sich an uns wenden und von unseren Dienstleistungen bedient werden.", erklärt Christophe Ponkalo, Geschäftsführer SOS-Hilfe V.o.G.
Das Sammeln von wieder verwertbaren Möbeln, ihre Instandsetzung und Bereitstellung ist nur eine von vielen Dienstleistungen. Darüber hinaus vermittelt der Betrieb Hilfe bei der Renovierung, Auffrischung und Aufwertung des Eigenheims. Das kann zum Beispiel auch der Gartenunterhalt oder ein Umzug sein. Kerngeschäft sind aber die Haushaltshilfen bei finanziell benachteiligten Privatpersonen. Meistens sind es Senioren.
Junge Menschen und Senioren müssen Hilfe in Anspruch nehmen
40 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen. Der Jahresumsatz beträgt rund 1,1 Millionen Euro. Der Großteil der Kosten wird von der Deutschsprachigen Gemeinschaft getragen.
Die Nachfrage nach Hilfe ebbt leider nicht ab, weiße Christoph Ponkalo: "Man muss wissen, dass der Bedarf in den letzten Jahren doch sehr deutlich gestiegen ist. Da ist der Bedarf von Menschen mit Migrationshintergrund. Das ist auch einer unserer Kernaufgaben."
Doch mehr als ein Drittel der Nutzer sind Menschen, ohne jeglichen Migrationshintergrund, die finanziell nicht rund kommen: "Und da ist noch erschreckender, dass wir viel mit sehr jungen Leuten zu tun haben, die bei ihrem ersten Start ins Leben, absolut nicht in der Lage sind, sich mit eigenen Mitteln, das anzuschaffen, um eigenständig leben zu können. In den letzten zwei Jahren merken wir sogar, dass bei den Senioren der Trend dahin geht, dass sie sich bei uns melden, weil sie auch nicht mehr über die Runden kommen." erklärt Ponkalo.
2016 wurde ein neues Projekt zur Wiederherstellung von Elektrohaushaltsgeräten ins Leben gerufen. Fest steht: Die SOS-Hilfe ist nach wie vor auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen: "Für viele Bereiche sind Spenden das A und O. Wenn wir keine Fahrräder, Elektrohaushaltsgeräte oder Möbel zur Verfügung gestellt bekommen, können wir nichts wieder fit machen."
Am Tag der offenen Tür zeigen die einzelnen Abteilungen wie sie arbeiten. Ein Fahrradcheck wird auch angeboten. Los geht’s am Sonntag, den 11. Juni ab 12:30 Uhr.
Manuel Zimmermann - Bild: BRF