Die Keramiken tragen die Handschrift von Maria Eulenbruch: Zur Jahrhundertwende in der deutschen Eifel geboren, und dort geprägt von ländlicher Liturgie, wird sie später in Aachen zur Leiterin der Keramikabteilung der Kunstgewerbeschule in Aachen berufen - just als die Nationalsozialisten bestimmten, was Kunst und was entartet ist.
Anton Wendling ist der andere Künstler, an den die Ausstellung erinnert: Wie Maria Eulenbruch, gerade verheiratet mit ihrem Studienfreund Robert Hasemeier, emigrierten diese Künstler nach Belgien.
Im nahen Raeren fand die Keramikerin einen Ort mit Töpfertradition, nicht allzuweit vom Garnstock, wo Robert Hasemeier und Anton Wendling viel zur Ausstattung der Klosterkirche beitrugen. Auch diese ist eine Entdeckung wert: Mit ihr schuf Dominikus Böhm eines der seltenen Beispiele sakraler Architektur der Moderne in Ostbelgien.
Seit der Eröffnung der Ausstellung am Pfingstsonntag kamen bereits 300 Besucher. Zugänglich ist die Ausstellung noch bis nächsten Sonntag. Der Zugang ist kostenlos, deshalb, so die Stiftung, seien Spenden willkommen.
Frederik Schunck