Die intensiven Umbauarbeiten sind schon seit Monaten abgeschlossen. Der Alltag in der Gemeinsamen Grundschule Bütgenbach ist längst eingekehrt. So manchem Kindergartenkind dürfte aber noch gar nicht klar sein, dass es in eine besondere Schule geht. Eine Schule, die für alle da ist und in der sich jeder wohl fühlen soll, sagt Schulleiterin Bianca Hermann.
"Es ist wie der Name 'Gemeinsame Grundschule' sagt: Wir unterrichten hier Regelschulkinder, aber auch Kinder mit Förderbedarf gemeinsam in den Klassen. In den Klassen werden die Kinder immer im Team-Teching unterrichtet, d.h. dass immer zwei Lehrpersonen vor Ort sind. Zusätzlich können wir dann auch auf die Paramediziner zurückgreifen, die die Kinder entweder in Einzeltherapien fördern oder die eben auch im gemeinsamen Unterricht eingesetzt werden, wo der Unterricht dann in Kleingruppen stattfindet", erklärt Schulleiterin Bianca Hermann.
Gelernt wir nicht nur hinter verschlossenen Türen. Das Gebäude ist großräumig, lichtdurchflutet und funktionell. Helle Klassen sorgen für helle Begeisterung - so einfach ist es natürlich nicht. "Natürlich müssen die Räume mit Leben gefüllt werden und uns ist es in der Pädagogik auch sehr wichtig, die Kinder da abzuholen, wo sie stehen, nach ihren Stärken zu schauen und dementsprechend dann auch den Unterricht aufzubauen", so Hermann.
Kuscheln, dösen, entspannen oder die Sinne schärfen - das geht im Snoezel-Raum. Nur eines von vielen Angeboten, in einer Schule in der auch Tiere ihren Platz haben. Auch Pony Paulchen freut sich auf die Kinder, die lernen wie man ein Fell striegelt. "Wir können auf sehr viele räumliche Besonderheiten zurückgreifen: sei es der Bauernhof oder der Snoezel-Raum. Wir haben auch verschiedene Therapieräume, wie der Ergotherapie-Raum oder der Kinesistentherapie-Raum", erklärt Hermann.
Unter den 186 Kindern der Schule sind 16 Förderschüler. Manche mit einer kleinen Beeinträchtigung. Andere mit größerer, wie zum Beispiel die der Regenbogenklasse, für Kinder mit Autismus.
Für die Schüler und auch für Außenstehende ist kaum erkennbar, wer Förder- oder Grundschüler ist. Das Bild von zwei Schulen verschwindet, weil der Mix stimmt. "Es ist auf jeden Fall Ziel, dass wir den Unterricht gemeinsam mit den Kindern gestalten wollen und dass die Kinder sich in den Gruppen mischen sollen. Jedes Kind muss gefördert werden, egal wie hoch der Förderbedarf ist."
Am Tag der offen Tür, darf sich jeder ein eigenes Bild machen. Montagmittag geht es los. "Wir werden alle Räumlichkeiten hier in der Schule öffnen. In den Klassen werden sowohl die Lehrpersonen, die Kindergärtner wie auch die Therapeuten vor Ort sein. Sie werden Erklärungen dazu geben, wie die Pädagogik hier in der Schule funktioniert und wie das ganze Schulsystem aufgebaut ist. Zusätzlich haben auch alle unsere außerschulischen Partner ihre Türen geöffnet, unter anderem Kaleido, das Kids, die außerschulische Betreuung, die Pfarrbibliothek und die kreative Werkstatt", erklärt Bianca Hermann.
mz/mg - Bilder: Manuel Zimmermann/BRF