"Zuerst lernen sich die Lehrer kennen, das braucht seine Zeit. Dann sind auch die Kinder mehr und mehr bei der Sache und schließlich die Eltern, von denen uns drei begleiten. So erreichen wir unser Ziel, wenn die Eltern das, was wir in der Schule tun, gut finden", erklärt Pia Viljanen, die Projektkoordinatorin aus Finnland.
Schüler und Lehrer aus Finnland, Italien, Irland, Slowenien und Deutschland sind zu Gast. "Wir haben andere Leute gesehen und mit Leuten gesprochen, die eine andere Sprache sprechen", beschreibt Zoé Schmitz ihre Eindrücke. "Es ist anfangs auch ein bisschen komisch, weil man sich finden muss mit dem Jungen aus Finnland", findet Tommy Stoffels. Und auch die Kommunikation fällt nicht immer leicht. Kreativität ist gefragt. "Wir machen Handzeichen und ich versuche, ein bisschen Englisch zu sprechen", sagt Tommy Stoffels.
Auch zwei Mädchen aus Berlin haben an dem Austausch teilgenommen. "Es gefällt mir sehr gut, die Gastfamilie ist auch sehr nett", sagt Annam Pararajasingam. Und Chayenne Aksünger fügt hinzu: "Ich finde es sehr nett, dass sie uns aufgenommen haben."
Die Büllinger Schule ist schon seit 2008 auf auf europäischem Terrain unterwegs - von Comenius bis Erasmus+. Die Partner sind größtenteils dieselben geblieben. Harald Brück ist der Projektkoordinator an der Mosaikschule in Büllingen. "Die Partner kennen sich natürlich schon und das hat die Zusammenarbeit vereinfacht. Wir haben eine richtige Ideenbörse, von der wir einige Jahre zehren können", erklärt er.
Auch dieses Mal wurden ganz konkrete Ziele vereinbart. So ging es um Weihnachtskarten, die aus recyceltem Papier hergestellt wurden. Außerdem haben die Schüler ein Rezeptbuch mit Rezepten aus fünf Ländern erstellt.
Heutzutage läuft der Austausch über Facebook, WhatsApp oder Skype. Aber auch - man höre und staune - über die gute alte Brieffreundschaft. "Wir sind eine große Familie. Gestern gab mir ein Schüler aus Finnland einen Brief für einen meiner Schüler, den er in Slowenien kennengelernt hatte. Das zeigt doch sehr schön, wie das Erasmus-Projekt wirkt", findet Cepta Stephens, die Projektkoordinatorin aus Irland.
Dem kann sich Christian Frahm von der Walter-Gropius-Schule in Berlin nur anschließen. "Wer diese Veranstaltung erlebt hat, der hat keine Zweifel: Der weiß, dass der europäische Geist lebt und wir können ihn noch weiter am Leben erhalten durch solche Begegnungen und den Austausch untereinander. Es gibt überall Kinder, überall haben sie Entwicklungen, die sie für die Zukunft machen müssen und das verbindet einfach."
Text und Bilder: Stephan Pesch