Mollers hatte im September 2016 das aktuelle Schuljahr offiziell zum Jahr des interkulturellen und -religiösen Dialogs ausgerufen.
An der Abschlussveranstaltung im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Eupen nahmen am Freitagabend Schüler und Lehrer aus 14 ostbelgischen Schulen teil. Dabei wurden Schüler und Schulen für Projekte im Bereich der Bildung und Integration ausgezeichnet.
Es gab Geldpreise in zwei Kategorien. Eine Kategorie betraf einen Schülerwettbewerb, an dem einzelne Schul- und Kindergartenklassen teilnehmen konnten.
Die zweite Kategorie galt den schulinternen Programmen. Den 1. Preis bei diesem Wettbewerb hat die Gemeindeschule Schönberg gewonnen. Für ihre Projekte wird sie vom Unterrichtsminister mit 1.500 Euro belohnt.
Für Schulleiter Dieter Keller eine sehr schöne Nebenerscheinung. Der schönste Preis sei aber das, was das Projekt bewirkt habe. "Wir haben gesehen, dass hinter jedem Flüchtlingsschicksal ein Mensch mit seiner eigenen Geschichte steht und dadurch sind aus dieser anonymen Masse, die man jeden Tag im Fernsehen sieht, ganz typische Schicksale und Geschichten geworden, die für uns sehr greifbar waren und die die Zuschauer, die bei unseren Benefizkonzerten dabei waren, sehr stark sensibilisiert haben", erklärt der Schulleiter.
Der 2. Preis und 1.000 Euro gehen an das ZAWM St. Vith. Es hatte sich zum Ziel gesetzt, alle Projektteilnehmer zu befähigen, Informationen zu hinterfragen und auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen. Ein Höhepunkt war der Gastauftritt des syrischen Flüchtlings Firas Alshater, der ins St. Vither Triangel gekommen war, um aus seinem Buch "Ich komme auf Deutschland zu" vorzulesen. Auch der BRF hat darüber im Februar berichtet.
Aber es gab auch kritische Töne, zum Beispiel nach einem Moscheebesuch in Aachen, berichtet der St. Vither ZAWM-Direktor Erich Hilger. "Da haben schon wenige Eltern, Meister und andere Erwachsene sich kritisch geäußert, wo dann auch die Thekenparolen so'n bißchen durchkamen, gegen die wir aber gerade arbeiten wollen".
Auf Platz 3 wird die Gemeindeschule Wirtzfeld mit 500 Euro geehrt. Sie wurde im April sogar von einer Schulklasse aus Istanbul besucht. Heute gebe es noch immer Briefkontakt, berichtete Schulleiterin Pascale Locht.
50.000 Euro hatte Unterrichtsminister Harald Mollers für den Aktionsplan zum Interkulturellen und-religiösen Dialog freigemacht. Ein Teil des Geldes wurde für die Preisgelder genutzt. In Sachen Integration werde so einiges gemacht, sagte der Minister. Man wolle den Schulen aber einen Anreiz verschaffen, die Arbeit fortzusetzen.
Manuel Zimmermann - Fotos: Kabinett Mollers, BRF