Die Radikalisierung von muslimischen Jugendlichen wird in Belgien auch in Zukunft ein Thema bleiben und nicht von heute auf morgen verschwinden. Dies ist ein Fazit der Matinee, zu der das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft am Sonntag eingeladen hatte.
Eine Expertenrunde aus Kennern der Szene stellte sich den Fragen des Publikums. Schwerpunktthema war die Gemeinde Molenbeek, in der besonders viele Jugendliche zu Anhängern eines religiösen Fanatismus geworden waren.
Laut Olivier Vanderhaeghen, Präventions-Beauftragter der Gemeinde Molenbeek, findet die Radikalisierung aber nicht in den Moscheen, sondern in deren Umfeld statt: "Es gibt zwar Imame, die radikale Positionen vertreten, sie rufen aber nicht zu Gewalt auf. Sie beziehen sich meist auf soziale Themen. Wir stellen aber seit einigen Jahren fest, dass es organisierte Rekrutierer gibt, die außerhalb der Moscheen für Radikalisierung und Gewaltbereitschaft werben."
mz/est - Foto: Manuel Zimmermann/BRF