Fast 74.000 Hektar verteilt auf zwölf Gemeinden umfasst der Naturpark Hohes Venn Eifel. Gegründet im Jahr 1985, soll der Park die wirtschaftliche Entwicklung der Region mit der Erhaltung der Landschaft in Einklang bringen und seine Bewohner für den Naturschutz sensibilisieren. Genau dieses Ziel ist aber in den letzten Jahren etwas ins Hintertreffen geraten. Deshalb starten die Provinz Lüttich und die Wallonische Region nun ein Investitionsprogramm, dass wieder mehr Touristen ins Naturparkzentrum locken soll.
Geplant sind Investitionen sowohl in das Zentrum selbst, als auch in die Infrastruktur der Umgebung. Das Zentrum selbst wird energetisch saniert und bekommt einen polyvalenten Raum. Außerdem wird die Cafeteria erweitert und eine neue Terrasse am Spielplatz angelegt. In der Umgebung wird die Verbindung zwischen dem Dorf Ovifat und Botrange erneuert, damit Radfahrer und Wanderer nicht die vielbefahrene Straße nutzen müssen. Außerdem wird die Aussichtsplattform am Signal von Botrange renoviert und die Holzstege im Polleur-Venn instand gesetzt.
Prestigeprojekt des Programms ist ein neuer Naturlehrpfad neben dem Zentrum. "Unser oberstes Ziel war es, einen Pfad anzulegen, der für jedermann zugänglich ist. Das bedeutet sowohl für Personen mit eingeschränkter Mobilität, als auch vom Inhalt her für alle Altersstufen und mehrsprachig", erklärt Maité Loute vom wissenschaftlichen Dienst des Naturparks. "Hier dieses Gebiet war vor einigen Jahren noch voller Nadelbäume. Die haben wir entfernt, so wie wir es auch sonst bei der Renaturierung des Venns machen. Ziel ist, dass die Besucher hier später im Kleinen die verschiedenen, besonderen Lebensräume die man im Naturpark findet, entdecken können."
Neben den geplanten Investitionen will das Naturparkzentrum auch ein vielfältigeres Programm anbieten. Neben den pädagogischen Aktivitäten soll vor allem die Kultur im Fokus stehen. "Es fehlt eigentlich nicht an Besuchern, weil der pädagogische Dienst ja viele Schulklasse nach hier holt, die hier unterrichtet werden. Es fehlt etwas Tourismus - Touristen sollen auch nach hier angezogen werden. Ein Naturpark braucht auch Tourismus.", erklärt Alfred Ossemann, Präsident Naturpark Hohes Venn Eifel.
In diesem Jahr feiert das Naturschutzgebiet Hohes Venn sein 60-jähriges Bestehen. Der sanfte Tourismus in der Region boomt. Da ist es nur natürlich, dass auch der Naturpark Hohes Venn Eifel seine Position als Vermittler zwischen Natur und Mensch festigen will. Das vollständige Programm dazu gibt’s unter Botrange.be.
Text und Bild: Anne Kelleter