Am Karfreitag und am Karsamstag ziehen Klapperjungen und -mädchen durch viele ostbelgische Ortschaften. Sie ersetzen mit ihren Holzklappern das Geläut der Glocken, die - wie der Volksmund sagt - am Gründonnerstag nach Rom geflogen sind und erst in der Osternacht zurückkehren.
Alle Klappern sind handgemacht von Eifeler Schreinern. Nur an den Kartagen kommen die Klappern zum Einsatz. Drei Mal am Tag müssen die Kinder raus – am Karfreitag und am Karsamstag.
Der alte Brauch wird vor allem in der Eifel noch sehr gepflegt, erklärt der Dechant von St.Vith, Claude Theiss: "Ich finde es ist noch sehr lebendig, nicht nur in der belgischen, sondern auch in der deutschen Eifel - wenn ich so meine Kollegen höre - was eine tolle Sache ist, denn es hat eine wichtige Funktion: Das Klappern soll die Glocken ersetzen, die von donnerstags- bis samstagsabends ihren Dienst aussetzen. Es ist eine uralte Tradition, man kann gar nicht mehr erkennen, wann zum ersten Mal geklappert wurde."
Wenn es ums Klappern geht, wollen alle Messdiener dabei sein. Auch die Jugendlichen haben immer noch Spaß an dem alten Brauch. Für ihren Einsatz werden die Klapperkinder auch belohnt. Am Karsamstag ziehen sie gemeinsam von Haus zu Haus und sammeln Geld.
Bis zur Osternacht klappern die Kinder. Dann kehren die Kirchenglocken jubelnd aus Rom zurück und übernehmen wieder das Geläut - bis zu den nächsten Kartagen.
Michaela Brück - Bild: BRF Fernsehen