Da muss wohl was los gewesen sein und ein Regisseur der Fernsehsendung Terra X hätte seine Freude dran: Römische und gallo-romanische Eisenkocher schuften und bauen Rennöfen, aus denen die Schlacke rinnt - daher der Name des Ofens, dessen Technik bis zur industriellen Stahlgewinnung immer weiter entwickelt wurde, und den - so heißt es - renommierte japanische Schwertschmiede noch heute bauen.
Bei der Prospektion des East Belgian Industrieparks wurden gleich an mehreren Stellen Spuren dieser Öfen gefunden, und viele Spuren von Holzkohle, die für den chemischen Prozess der Eisengewinnung nötig war. Später siedelte Rom sogenannte Barbaren an, wahrscheinlich aus der Provinz Germania Secunda an, mit der Auflage, das Land zu bewirtschaften oder als Söldner zu dienen.
Bei ihrer Arbeit im Vorfeld des Baus der TGV-Strecke fand die Archäologin Heike Fock Kleidungsstücke und Hausgeschirr. Die Fundstücke wurden dem Curtius-Museum in Lüttich anvertraut. Fock arbeitet für eine Dienststelle des Wallonischen Ministeriums, welche per Dekret die Aufgabe hat, frühes Kulturerbe zu dokumentieren, bevor die Bagger es unter sich begraben.
Text und Bilder: Frederik Schunck