Seit dem zwölften Jahrhundert steht das Gut Pfaffenholz in der Nähe von Würselen. Seit den 1980er Jahren steht der Spargel auf rund zwölf Hektar um den Hof. "Wir haben mit Grünspargel angefangen, weil wir hier schwere Böden haben. Es hieß immer, dass man weißen Spargel darauf nicht anbauen kann", erklärt Spargelbauer Waltert Lamberts im BRF. "Irgendwann hat man uns dann aber überzeugt, mit weißem Spargel anzufangen. Jetzt haben wir beides im Angebot."
Dafür hat Walter Lamberts sich etwas einfallen lassen: "Wir haben hier unter jeder Spargelreihe zwei Heizleitungen liegen, die von der Abwärme der Biogasanlage gespeist werden." Der Vorteil: Dadurch kann die Ernte früher beginnen und der Spargelbauer kann das Wachstum besser steuern.
So gibt es bei den Lamberts auch bei schlechter Witterung schon Ende März den ersten Spargel. Dazu kommen Saisonarbeiter aus Rumänien. Sie verdienen den gängigen Mindestlohn von knapp neun Euro Brutto pro Stunde. In der Hochsaison sind bis zu 15 Helfer auf dem Hof beschäftigt, die jeden Tag ernten, waschen und sortieren.
Sortiert wird nach Umfang. Ein Laser scannt den Spargel und teilt die Stangen in dünne, mittlere und dicke ein. Bis zu 10.000 Stangen pro Stunde. Sortiert wird aber auch nach optischen Gesichtspunkten. "Zum Beispiel auch, wenn der Spargel rostig ist, diese braunen Flecken hat, dann ist das nur ein optischer Mangel. Wenn man den Spargel schält, ist der Rost weg und dann ist der Spargel genauso lecker wie andere auch", sagt Lamberts.
Drei Jahre brauchen die Pflanzen bis zur ersten Ernte. Danach bleiben die Wurzeln in der Erde und die Spitzen werden jedes Jahr abgeschnitten, bis zu sieben Jahre lang. "Deutscher Spargel hat einen sehr guten Ruf. Klar, peruanischer Spargel ist viel preiswerter. Aber die Leute sind noch bereit, für einen guten Spargel mehr Geld auszugeben", ist sich Lamberts sicher.
Verkauft wird der frische Spargel im Hofladen der Lamberts. Jeden Tag frisch und auf Wunsch auch geschält.
Geschmack, Frische, Qualität und der freundliche Plausch auf dem Hof halten die regionale Spezialität trotz Druck durch Billigprodukte hier in der Region. Die Spargelsaison ist eröffnet, der Frühling ist da.
Und wenn man den Spargel mal nicht ganz klassisch machen wollen: Walter Lamberts hat uns sein Lieblingsrezept verraten: Einfach Blätterteig auf ein Backblech legen, Spargel, Sauce Hollandaise und Schinken drauf verteilen, mit einem weiteren Blätterteig abdecken und mit Eigelb bestreichen. Das Ganze dann ungefähr eine halbe Stunde in den Ofen und fertig ist die Spargelpizza. Guten Appetit!
Text und Bild: Anne Kelleter