Die Vereinigung 'Flüchtlinge werden Freunde' organisiert gemeinsame Kochabende für Migrantinnen und Einheimische. Sie erhält 1.500 Euro von der Jury des Fonds-Roger-Bosten.
1.000 Euro gehen an den Selbstverteidigungslehrgang der Pater-Damien-Schule Eupen. Dieser wird schon seit vier Jahren angeboten.
Flüchtlinge werden Freunde
Im Februar 2016 startete in Raeren eine private Initiative. Sechs Teilnehmerinnen, darunter Migrantinnen und Einheimische nehmen an gemeinsamen Kochabenden teil. Das Ziel: Gegenseitiges Kennenlernen, Sprache vermitteln und Integration fördern. Mit Erfolg. Die Gruppe ist jedenfalls gewachsen und macht fröhlich weiter, sagt Projektleiterin Karin Maldinger-Jochims: "Wir haben letztes Jahr im Februar mit sechs Frauen angefangen und sind jetzt 38, können aber immer nur mit 16 kochen, weil es sonst auch von der Größe nicht geht. Wir sind ein lockeres Projekt, das ist das Schöne. Es gibt keine Mitgliedsbeiträge, es muss keiner einen Bogen ausfüllen", sagt Karin Maldinger-Jochims im BRF.
Für Karin Maldinger-Jochims kommt die Auszeichnung und das damit verbundene Preisgeld von 1.500 Euro genau zur rechten Zeit. Denn das Projekt drohte am eigenen Erfolg zu scheitern. "Wir verkochen ja buchstäblich das Geld, da wird nichts anderes mit gemacht. Die Gelder, die wir von der König Baudouin Stiftung erhalten hatten, gehen zur Neige. Ich bin sehr froh, dass wir jetzt wieder eine Förderung bekommen haben. Das gibt uns die Möglichkeit, bis zum Jahresende weiterzumachen. Ich versuche auch immer, neue Förderer zu finden", erklärt Karin Maldinger-Jochims.
Gewalt - Nein, Danke!
Mit 1.000 Euro hat der Fonds-Roger-Bosten den Selbstverteidigungslehrgang 'Gewalt – Nein, Danke!' ausgezeichnet. Die Idee dazu kam vom Elternrat der Eupener Pater-Damian-Schule. "Wir möchten das Selbstbewusstsein unserer Kinder stärken. Sie müssen sich stark fühlen. So entstand das Konzept nach und nach. Teilweise hat es Elemente vom Kampfsport aber auch Rollenspiele - immer unter dem Aspekt Gewaltprävention", erklärt Elternrats-Präsidentin Nicole Enders.
Auf den erste Blick scheint das Projekt widersprüchlich. Ein Kampfsporttrainer gibt einen Kurs der 'Gewalt – Nein, Danke!' lautet. Dass dies doch Sinn macht, erklärt Kursleiter Patrick Scholl: "Es geht viel mehr ums Miteinander und das Vermeiden von Gewalt. Bei uns geht es darum, sich aus einer Situation ohne große physische Gewalt aber mit Technik zu befreien." Das Angebot kommt offenbar gut an. Der Kurs wird in diesem Jahr im Rahmen der Schulprojekttage im Mai zum vierten mal angeboten.
Die Jury des Fonds-Roger-Bosten spricht von zwei wichtigen Projekten. Gewalt und Mobbing seinen ein wichtiges Thema für Jugendliche. Das Thema Integration schlicht das wichtigste unserer Zeit, sagt Jury-Mitglied Hubert Chantraine: "Wenn wir dieses Problem mit einer kleinen Spende etwas weiter bringen können, ist das sehr gut angelegtes Geld."
Text und Bild: Manuel Zimmermann