Diese Standortmarke baue gerade auf den Erfahrungen im Tourismus auf, sagt Projektleiterin Pascale Müllender. Im Tourismus wurde dieser Prozess sicherlich schon länger angestoßen, und von daher seien die Leute sensibilisiert für den Begriff "Marke". "Sie haben sicherlich das Bewusstsein, dass sie auch selber was machen können ... dass das nichts ist, was von oben herunter diktiert wird, sondern dass man daran tagtäglich arbeiten muss", weiß Müllender.
Marke sei aber nicht auf den Tourismus begrenzt, so Müllender weiter. "Es gibt auch jede Menge Unternehmen, Vereinigungen in anderen Branchen, für die das sicherlich genauso spannend ist."
Der deutsche Hotelier Jürgen Krenzer berichtete den Vertretern der Tourismusbranche von seinen Erfahrungen. "Lass Dir was einfallen und ziehe es durch!" Das ist die Krenzers Devise. Der Hotelier aus der Rhön hat die Gastwirtschaft seiner Eltern konsequent weiterentwickelt. Mittlerweile setzt er Trends in der regionalorientierten Gastronomie.
Die neue Standortmarke Ostbelgien nennt er "ein Juwel". "Die Leute sind hier stark in ihrem Bier, stark in der Küche, sind gut aufgestellt, sind gut erreichbar". Zu bedenken gibt Krenzer, dass die hiesigen Tourismusakteure sich "noch ein bißchen unter Wert verkaufen".
Jetzt käme es darauf an, dass die Leute die Standortmarke mit Leben füllten . "Jeder, der einen Betrieb in Ostbelgien hat und auch hinter der Marke stehen will, muss seinen Beitrag dazu leisten", rät der Hotelier. Das beginne mit Fragen wie "wo kommen die Produkte her, welchem Dienstleister gebe ich einen Auftrag, kaufe ich meine Möbel in einer Fabrik in Österreich oder bei einem Schreiner in Ostbelgien". Und: "Marke muss gelebt werden, sonst stirbt sie wieder", ist er überzeugt.
Stephan Pesch - Bilder: Willi Filz