Dem alten Standort weint niemand nach. Die Räumlichkeiten der Alternative am Eupener Justizpalast waren eng, dunkel und schlecht belüftet. Und auch im provisorischen Quartier in der Industriezone hatte der Sozialbetrieb es nicht leicht, sagt Geschäftsführer Jürgen Strang:
"Wir haben effektiv gemerkt, dass wir im Stadtzentrum nicht mehr präsent waren; Viele Kunden konnten nicht mehr zu uns kommen, weil die Verkehrsanbindung sehr schlecht war. Wir merken schon, obwohl wir erst ein paar Tage hier sind, dass Leute, die wir über ein Jahr nicht mehr gesehen haben wieder zu uns finden."
Hier, das ist die ehemalige Papierfabrik in der Hostert 14 in Eupen. Nach Umbauarbeiten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro beherbergt sie jetzt die Näherei, die Buchhaltung, sowie mehrere Versammlungs- und Seminarräume. Frisch renoviert, hell und geräumig macht das neue Quartier dem jahrelangen Warten ein Ende.
Der Hahn im Korb, nennt Jürgen Strang sich scherzhaft selbst. Er ist der einzige Mann unter 330 Mitarbeiterinnen. Damit ist die Alternative nicht nur einer der größten Sozialbetriebe in der DG, sondern auch einer der größten Arbeitgeber für Frauen.
Eine der Mitarbeiterinnen ist Sylvia Schröder. Die gelernte Näherin arbeitet seit 32 Jahren bei der V.o.G. und ist überglücklich, endlich unter vernünftigen Bedingungen zu arbeiten:
"Ich habe bisher alle Gebäude miterlebt, die wir so hatten und das hier ist das Allerbeste. Wir haben hier viel Licht, was sehr wichtig ist für das Nähen. Überhaupt ist auch alles sehr sauber und wirklich toll."
Sonnig sind laut Verantwortlichen auch die geschäftlichen Aussichten der Alternative. Mit dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit lebt die Änderungsschneiderei wieder auf. Und die Haushaltshilfen sind so gefragt, dass man gar nicht mehr genug neues Personal findet. Darüber hinaus steht mit dem Umzug auch ein neues Projekt ins Haus:
"Wir haben vor, unser Projekt Wäscherei nach vorne zu treiben. Dann bekommen wir auch mehr Arbeiten beim Nähen und Bügeln, um so auch mit mehr Personal arbeiten zu können", erklärt Jürgen Strang
Am 2. April will die Alternative den Umzug mit einem großen Tag der offenen Tür feiern.
Text und Bild: Anne Kelleter
Wünsche der Alternative Erfolg, jedoch auch freundlicheres Personal am Empfang ! In früheren Zeiten habe ich der Alternative ab und an Nähaufträge gegeben - sehr unfreundlich war immer die Dame. Folge. Im Stadtzentrum Eupen gibt es eine andere stark verbesserte Möglichkeit, Dame: Ausländerin, sehr hilfsbereit und sehr freundlich. Dort ist nun logischerweise meine Richtung.