Beim wöchentlichen Einkauf im Supermarkt ist der Griff zum Olivenöl eigentlich nichts Besonderes. Doch ein wachsames Auge erkennt, dass die Preise für gutes Olivenöl aus Spanien oder Italien in die Höhe schießen.
Nicht nur der Verbraucher, auch die Gastronomie ist davon betroffen. "La Bottega" ist ein italienisches Lokal in Eupen. Cosima Di Lauro ist die Mutter des Chefs und erklärt: "Ein Insekt aus Afrika hat unsere Bäume kaputt gemacht. Fast 40 Prozent der Olivenbäume sind kaputt."
Während in Italien die Bäume von Ungeziefer befallen wurden, kam es in Spanien zu starken Wetterschwankungen. Diese führten zu Missernten von Oliven. Seit 2015 gibt es diese Probleme in den Regionen immer öfter. Die Folgen: extreme Preissteigerungen.
Drei bis vier Euro mehr pro Liter Öl gibt "La Bottega" inzwischen aus."Kaufen wir einen Liter Öl, sind das fast zwölf Euro pro Liter," sagt Cosima Di Lauro, "das ist aber das richtige Olivenöl. Es gibt zwar andere Sorten, aber die kommen aus Marokko,... Wir brauchen nur das gute Olivenöl aus Italien."
Bis die Preise wieder nachlassen, heißt es durchhalten: "Wir denken positiv und ich glaube , dass es in drei bis vier Jahren wieder besser wird." Die Kunden des Restaurants bemerken den Preisanstieg nicht, denn trotz des teuren Olivenöls sind die Gerichte nicht teurer geworden.
Aber nicht nur Oliven, auch diverse Gemüsesorten aus dem Mittelmeerraum sind von der Krise betroffen, allerdings nur in bestimmten Gebieten aufgrund von schlechten Wetterbedingungen.
Besonders im Norden Italiens kommt es immer wieder zu Schneefällen. Dort bangen die Menschen um ihre Zukunft. Die Stimmungslage ist gedrückt. "Viele Leute arbeiten in der Landwirtschaft", erzählt Cosima Di Lauro.
Trotzdem sagt sie: "Wir denken immer positiv, wir müssen weiter machen." Die Betroffenen dürfen daher nur nicht den Mut verlieren und auf erntereiche Jahre in naher Zukunft hoffen.
als/est - Illustrationsbild: Jonas Hamers/BELGA