Ingrid Herzog und Eric Thomessen sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis monatelanger Arbeit. 64 Seiten umfasst die Jubiläumsausgabe des Kurier-Journals. Für die Anzeigenleiterin ein erleichterndes Gefühl, die gedruckte Zeitung in den Händen zu halten. "Das war wirklich ein Akt. Wir haben drei Monate vorher angefangen Archivarbeit zu leisten und alte Anzeigen raus zu suchen", sagt Ingrid Herzog.
Dass viele Kunden fast so lange dabei sind, wie die Zeitung besteht, dokumentiert die Jubiläumsausgabe. Neben aktuellen Anzeigen sind alte Anzeigen aus den Anfängen der Zeitung gedruckt.
Die erste Ausgabe erschien im März 1957. Damals hieß sie noch Werbepost - bis 1980. "Durch den Konkurs der Druckerei Doepgen wurde die Werbepost eingestellt. Damals hatten dort 80 Mitarbeiter gearbeitet. Das war schon ein relativ großer Konkurs für die Eifel. Aus diesen Mitarbeitern sind dann direkt zwei Werbezeitungen entstanden: Journal Aktuell und Werbekurier", erklärt Herausgeber Eric Thommessen.
1997 fusionierten die beiden Zeitungen dann zum heutigen Kurier-Journal, das heute ebenso wie der Wochenspiegel zur Rossel-Gruppe gehört. "Der Markt war nicht da für zwei Zeitungen. Man hat sich gegenseitig bekämpft und da war es doch naheliegend aus zwei Zeitungen eine Zeitung zu machen, um auch wirtschaftlicher arbeiten zu können", so Thommessen.
Sprachrohr der Eifeler Bevölkerung
Die Entscheidung hat sich aus Sicht der Herausgeber als richtig erwiesen. Heute erscheint Kurier-Journal nicht nur in der Eifel, sondern auch in französischsprachigen Nachbargemeinden, im deutschen und luxemburgischen Grenzgebiet.
Die Werbezeitung sieht sich nicht nur als Anzeigenblatt, sondern auch als lokales Sprachrohr der Eifeler Bevölkerung. "Bei uns findet man einen sehr großen Stellenmarkt - diese Wochen sind es sogar fünf Seiten - und lokale Informationen. Ich glaube, es ist auch deswegen so, dass wir bei den meisten Haushalten auf dem Küchentisch zu finden sind", so Anzeigenleiterin Ingrid Herzog.
Hinter jeder Ausgabe steckt das Engagement von zehn Mitarbeitern. Angefangen bei der Anzeigenannahme in der St. Vither Geschäftsstelle. Gedruckt wird die Zeitung in Nivelles.
Optisch hat sich die Werbezeitung in den 60 Jahren stark verändert. "Die ersten Ausgaben waren alle in schwarz-weiß. Es gab keine Farbe - das hat sich alles sehr entwickelt. Die Druckmaschinen sind moderner und die Bilder sind viel schärfer geworden. Die Kunden wünschen Farbe - farbige Werbung kommt besser an bei den Lesern als Schwarz-Weiß-Werbung. Früher fing das an mit vier Seiten, heute sind wir manchmal bei 64 Seiten. Das ist doch eine tolle Entwicklung", meint Thommessen.
Werbezeitungen noch lange nicht tot
Auch wenn sich die Werbezeitung im digitalen Zeitalter auf das Internet einstellen musste, ist die Printausgabe nach wie vor ein gefragtes Medium, meinen die Herausgeber. "Wir sehen, dass Printmedien und Werbezeitungen noch lange nicht tot sind. Papier ist immer noch wichtig - auch in Zusammenarbeit mit Informationen und Werbung."
Das ist für die Mitarbeiter des Kurier-Journal ein Grund zum Feiern. Anfang September wird es zum 60-jährigen Jubiläum ein gemeinsames Fest mit Kunden und Lesern geben.
mb/mg - Bilder: BRF