Der Start der Aktion fand in der St. Vither Pfarrkirche im Beisein von Altbischof Jousten und Bischof Ramazzini aus Guatemala statt. Der zentralamerikanische Bischof setzt sich für die Armen in seinem Land ein und versucht auf seinen Auslandsreisen, an das Verantwortungsgefühl der Politiker zu appellieren.
"Der Schwerpunkt ist einmal der Slogan 'Die Welt ist voller guter Ideen - Lass sie wachsen'. Anhand von Projekten aus Guatemala wollen wir zeigen, wozu die Spenden eigentlich da sind", sagt Christiane Villers von Miteinander Teilen im BRF.
"Es ist kein Geheimnis, dass immer weniger Leute zur Kirche gehen. Trotzdem ist die Spendenbereitschaft hier in Ostbelgien immer noch ganz ordentlich", so Villers. Die Fastenaktion soll nicht nur Spenden sammeln, sondern allgemein auf die Armutssituation aufmerksam machen.
Christiane Villers hat selbst Guatemala bereist und weiß daher aus eigener Erfahrung, was die ostbelgischen Spenden vor Ort bewirken. "Die Menschen dort fühlen sich alleine dadurch gestärkt, dass man Interesse für sie zeigt", so Villers. Auch die europäischen Politiker seien gefordert. Daher sei Bischof Ramazzini aus Guatemala nach Europa gekommen, um den hiesigen Politikern deutlich zu machen, wie sich deren Politik in Guatemala auswirkt.
So würden viele Minen in Guatemala von westlichen Konzernen betrieben. "Da ist es sehr wichtig, dass unsere Politiker wissen, dass das fast immer zu Lasten der Armen ist und von den Profiten wenig in den Ländern hängen bleibt. Das wissen die Politiker zwar, aber wenn sie direkt damit konfrontiert werden, ist das schon noch etwas anderes", meint Christiane Villers.
Altbischof Aloys Jousten fügt hinzu, dass der Besuch von Bischof Ramazzini die Europäer lehre, dass es in Guatemala Menschen wie wir seien, die Hunger litten. Gerade vor dem Hintergrund, dass auch die Ostbelgier in der Zeit des Zweiten Weltkriegs gelitten haben, könne eine besondere Verbundenheit zu Guatemala entstehen.
cd/okr - Bilder: Chantal Delhez/BRF