Am ehemaligen Stellwerk des Raerener Bahnhofs will die aktuelle grün-blaue Mehrheit einen kleinen Gastronomiebetrieb errichten. Die alten Waggons sollen renoviert und das Stellwerk ausgebaut werden und so den zahlreichen Touristen, die das Areal bei schönem Wetter besuchen, einen Rastplatz bieten.
Kostenpunkt: geschätzt 300.000 Euro. Das ist zu viel, finden die Christlich-Sozialen, die der Mehrheit Konzeptlosigkeit vorwerfen.
"Die Vennbahnroute hat sich bisher als Magnet für Radtouristen erwiesen, heißt es in anderen Gemeinden. Doch davon scheint bei der blau-grünen Mehrheit nicht viel angekommen zu sein", sagt Niklas Wiedemann von der Jungen Mitte in einem YouTube-Video. "Das Dorf Raeren wird so nicht repräsentabel gezeigt", so Wiedemann weiter.
Und weil also trotz aller Bemühungen der Mehrheit am Raerener Bahnhof bisher nicht viel passiert ist, will die CSL jetzt selbst aktiv werden. Dazu gehört auch, einem möglichen Investor klare Bedingungen und Informationen über das Potential des Geländes mitzuteilen.
Angebote gebe es hier schließlich genug, von einem Naturlehrpfad, über einen Eisenbahnverein, der alte Loks und Waggons restauriert, bis hin zum RaVel-Radwanderweg, sagt Mario Pitz von der CSL Raeren. "Bisher hat die Mehrheit verlangt, dass ein Bewerber ein eigenes Konzept mitbringen soll. Wenn man aber die Rahmenbedingungen nicht kennt, ist es für einen Bewerber schwer, sich zu positionieren."
Allerdings soll in der Vorstellung der CSL die Gastronomie nicht am ehemaligen Stellwerk, so wie die Mehrheit es vorsieht, sondern im alten Bahnhofsgebäude angesiedelt werden. "In unserem Konzept geben wir dem alten Hauptgebäude des Bahnhofs eine Hauptrolle. Das ist der Ort, wo sich der Investor für die Gastronomie einmieten sollte", so Pitz.
Dazu haben die Christlich-Sozialen mit der SNCB gesprochen und die schriftliche Zusicherung erhalten, dass man das Untergeschoss des ehemaligen Bahnhofs langfristig mieten kann. Ein Investor hätte also Planungssicherheit wenn er in den Standort Raeren investiert.
"Das beißt sich nicht mit dem alten Konzept, da der Anteil Gastronomie aus dem Projekt der Gemeinde raus genommen wird. Hinten am alten Stellwerk käme dann eine Grillhütte, eine Terrasse, halt eine Bürgerfreizeitfläche", meint Mario Pitz.
Außerdem würde die CSL die alten Waggons vor dem Stellwerk verschrotten. Sie sind voller Asbest und die Instandsetzung laut Mario Pitz daher viel zu teuer.
Mit dem alternativen Konzept könnte die Gemeinde laut Berechnung der CSL rund 150.000 Euro von den geplanten 300.000 Euro einsparen.
Anne Kelleter - Bild: BRF