Baraque Michel, Botrange und Ternell - wer am Wochenende hier hin wollte, brauchte Zeit. Stau gab es auf der Vennstraße schon ab dem Kreisverkehr Drossart und auf Ternell stand zeitweise der Verkehr bis nahezu Brackvenn. Dabei gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten. Doch so mancher schaffte es nicht einmal bis Elsenborn.
"Es wäre vielleicht eine Möglichkeit, dass man an der großen Kreuzung an der Autobahn - die meisten kommen ja über die Autobahn -, zum Beispiel in Battice Hinweisschilder hinhängt, dass man auch in Richtung Malmedy-St.Vith fahren kann, um die anderen Zentren zu erreichen", sagt Ignatz Halmes vom Skizentrum Elsenborn Herzebösch.
Frage des Marketings?
Denn: Während Baraque Michel, Botrange und selbst Ternell regelrecht überlaufen waren, war Elsenborn zwar gut besucht - doch es gab noch genügend Platz. Kommen die weiter entfernten Skizentren zu kurz? "Wenn man in Belgien irgendwo vom Schnee spricht, dann spricht man von Baraque Michel oder Botrange, vom höchsten Punkt in Belgien und die anderen werden dann ein bisschen zurück gelassen", meint Halmes.
Alles doch nur eine Frage des Marketings? Claudine Legros von der Tourismusagentur Ostbelgien wiegelt ab. "Wir weisen in unserer Kommunikation vermehrt darauf hin, dass es auch andere Wintersportzentren gibt. Wir haben verschiedene Pressemitteilungen verschickt. Gäste, die uns anrufen und kontaktieren, werden darauf hingewiesen. Man sollte unbedingt unsere Wintersportseite konsultieren, um sich bestens darauf vorzubereiten."
Parkplatzproblem
Dann bleibt noch die Parkplatzsuche. Auf der Monschauer Straße reihte sich ab Ternell ein Auto hinter das andere. Mit der Folge, dass eine Fahrbahn komplett dicht war. Staus waren vorprogrammiert. Zumindest einen Seitenstreifen vom Schnee zu räumen, wäre eine Lösung für das Parkplatzproblem.
Elsenborn geht einen Schritt weiter. "Wir haben zum Beispiel vor, mit der Gemeinde zu reden. Denn hier zur Nationalstraße läuft noch eine Parallelstraße und da wollten wir eventuell mit der Gemeinde darüber sprechen, dass da mehr frei gemacht wird und dass dann da die Autos stehen können. Ansonsten müsste man Gelände von Privatleuten haben", sagt Halmes.
Auch wenn die Polizei in den betroffenen Gebieten Sonderschichten vorgesehen hatte - mancherorts kam die Polizei viel zu spät an, um den Verkehr zu regeln. Der Bürgermeister von Weismes, Daniel Stoffels, sagte dem BRF telefonisch, er wolle schon bald alle Akteure an einen Tisch bitten. Das Ziel: Ein Verkehrseinsatzplan zur besseren Koordinierung der Wintersportler.
Halmes begrüßt den Vorschlag. "Das wäre sicher eine gute Idee. Da müssen natürlich viele an einem Strang ziehen und das muss dann von oben runter organisiert werden. Aber das wäre natürlich eine super Idee. Wenn man weiß, oben auf Baraque Michel oder Botrange ist voll, könnten die Wintersportler dann zu anderen Skizentren umgeleitet werden."
Kurzurlaub in Ostbelgien
So könnten auch kleine Zentren besser ausgelastet werden. Bis es soweit ist, hat die Tourismusagentur einen ganz praktischen Tipp. "Bei der Reiseplanung sollte sich der Gast genau überlegen, welche Zufahrtswege er nutzt. Er sollte es genauestens am Tag zuvor planen und vielleicht auch etwas früher starten. Und warum den Aufenthalt nicht mit einer Übernachtung verbinden? Ein Mini-Urlaub in Ostbelgien kann ja auch sehr nett sein, zumal wir jetzt zur Zeit in der Nebensaison sind. Da kann man zu sehr zivilen Preisen in Ferienwohnungen oder Hotels übernachten", schlägt Legros vor.
Winterfreuden in Ostbelgien. Schön ist es. Besonders an Wochentagen!
Simonne Doepgen - Bild: Nicolas Lambert/BELGA