"Pubertät ist, wenn Eltern komisch werden", sagen Jugendliche. Eltern haben da naturgemäß eine andere Sicht der Dinge. Gut gemeinte Ratgeber mit vielen Tipps zur Pubertät gibt es ohne Ende. Aber wenn es hart auf hart kommt, ist jeder auf sich gestellt.
Auch Peter Köster hat sich mit der Pubertät beschäftigt - allerdings ist seine Herangehensweise eine andere: Er bemüht die Hirnforschung. "Es geht eigentlich schon im Kindesalter los, dass sich ganz viel aufbaut im Gehirn und ganz viele Verschaltungen gebildet werden. Im Laufe der kindlichen Entwicklung - und vor allem im Laufe der Pubertät - findet dann ein massiver Abbau von nicht benutzten Verbindungen statt und auch ein Umbau", erklärt Peter köster im BRF-Interview.
"Das bleibt leider nicht ohne Spuren für die Jugendlichen. Das Entscheidungsverhalten verändert sich zum Beispiel. Die Jugendlichen werden impulsiver, spontaner, weniger vernünftig - auch wenn die Jugendlichen das bestimmt anders sehen. Das hängt damit zusammen, dass bestimmte Bereiche im Gehirn durch den Umbau einfach ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen werden", so Köster weiter.
Bis vor kurzem machte man noch die Hormone für die Veränderungen in der Pubertät verantwortlich. Inzwischen wissen die Forscher aber, dass das Gehirn eine entscheidende Rolle spielt. "Das liegt so ein bisschen an den technischen Errungenschaften der letzten 20 Jahre, durch die man die Möglichkeit bekommen hat, verschiedene Prozesse anzuschauen, zum Beispiel über Magnetresonanztomographen", erklärt Köster.
Wer das Thema vertiefen möchte und wissen will, wie man seinen Kindern in dieser Phase des Lebens helfen kann, hat dazu am 31. Januar in St. Vith die Gelegenheit. Dann hält Peter Köster auf Einladung der Bischöflichen Schule einen Vortrag im Auditorium des BS/TI.
jp/mg - Illustrationsbild: Siska Gremmelprez/BELGA