René Trost ist also der Mann, der Zonenchef Daniel Keutgen an der Spitze der Polizeizone Eifel beerbt - eine interne Lösung. "Meine Kollegen schienen nicht so daran interessiert und ich mach jetzt schon seit zweieinhalb Jahren regelmäßig die Stellvertretung des Zonenchefs", erklärt Trost. "So war es per Definition eigentlich an mir zu sagen: Ok, ich mach’s dann."
Der 57-Jährige aus Lommersweiler gehört seit 1994 der Polizei an. In der Zone leitete er den Ermittlungsdienst, eine Aufgabe, die Johannes Cremer bereits übernommen hat, der auch neuer Stellvertreter wird. Die Nachfolge des Zonenchefs übernimmt René Trost diensttuend – in Erwartung einer endgültigen Lösung. "Die Konstellation ist, dass niemand, der zweisprachig ist, momentan über dieses Diplom verfügt, außer einer, der aber nicht daran interessiert ist, hier in St. Vith arbeiten zu kommen. Somit werden wir jetzt die nächsten Jahre abwarten müssen, wer die nötigen Schritte einleitet, um zu diesem Diplom zu kommen und hier kandidieren zu dürfen."
Es sei halt "niemand auf dem Markt", auch nicht, um die nun fehlende Führungskraft zu ersetzen. Wie lange kann aus Sicht der Polizeikollegiums und seines Präsidenten Klaus Schumacher dann von einer "Übergangslösung" die Rede sein? "Das ist eine sehr schwierige Frage, weil wir nicht wissen, ob jemand bereit ist, in dieser Zone den Posten zu übernehmen. Deshalb wird Herr Trost in dieser Überbrückungszeit diesen Posten ausführen müssen."
Ausdrücklich bedanken wollte sich das Polizeikollegium, dem die Bürgermeister der fünf Eifelgemeinden angehören, beim scheidenden Zonenchef Daniel Keutgen. Und auch der Eupener sprach von der bislang prägendesten Zeit in seiner beruflichen Laufbahn. "Hier hat man mir vor 15 Jahren als damals 34-Jährigem zugetraut, eine Polizeizone zu leiten. Wir haben die Polizeizone Eifel zunächst aufgebaut, die verschiedenen Polizeidienste zusammen gelegt und dann habe ich die Gelegenheit gehabt, diese Polizeizone während 15 Jahren, d.h. drei Mandaten weiter zu entwickeln", so Keutgen.
Am Mittwoch wird Daniel Keutgen in Eupen als Chef der Polizeizone Weser-Göhl und Nachfolger von Harald Schlenter vereidigt. Aber damit sei er ja nicht aus Welt. "Ich hoffe auch, dass wir in Zukunft weiter eng zusammenarbeiten werden. Ich würde gerne die Kooperation zwischen den Polizeizonen, aber auch mit den anderen Polizeidiensten in unserem Bezirk weiter ausbauen."
Eine wie auch immer geartete Zusammenlegung der Polizeizonen im Norden und Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft steht aber nicht im Raum. "Innerhalb des Kollegiums sind wir der Meinung, dass man die Zone Eifel so belassen soll, wie sie heute ist. Eine Zusammenlegung kommt für uns nicht in Frage. Wir sind über das Hohe Venn getrennt und ich denke, wir funktionieren gut - und wenn etwas gut funktioniert, dann soll man es auch so belassen", so Klaus Schumacher.
Insofern will der neue Zonenchef auch die laufende Arbeit fortsetzen, mit Schwerpunkten, die da wären: Einbruchsvorbeugung- und bekämpfung, Verkehrssicherheit, das Eindämmen von Ordnungswidrigkeiten und die Sicherheit auf Veranstaltungen.
Text und Bilder: Stephan Pesch