Die Niederländer betreiben in Deidenberg den Camping Oos Heem. Ihre eigenen Ferien verbringen die beiden seit sechs Jahren in Gambia. Und sie fördern dort ein Schulprojekt - mit der Unterstützung ihrer Campinggäste.
"Wir waren um 12.30 Uhr im Flughafen und wir waren nicht die einzigen", erzählt Ted Schmidt im BRF-Interview. Weit über 1.000 Menschen, darunter Belgier, Niederländer und Briten, warteten auf ihren Rückflug. Die angespannte Lage spürte das Ehepaar schon während des Aufenthalts. "In der Schule von unserem Projekt waren keine Lehrer. Die waren in den Senegal geflüchtet, wie viele andere Menschen auch", so Ted Schmidt.
Ted Schmidt und seine Frau mögen Gambia als Urlaubsziel vor allem wegen des schönen Wetters. Aktuell herrschen dort rund 30 Grad. Außerdem liegt das Land nur sechs Flugstunden von Belgien entfernt. Jetzt unterstützen die beiden dort eine Schule mit Geld, das sie auf ihrem Campingplatz mit verschiedenen Aktionen einnehmen. Rund die Hälfte der Erlöse fließen in die Schule. "Donnerstag ist unser Gambia-Tag auf dem Campingplatz und inzwischen machen dabei auch viele Dauergäste mit", verrät Ted Schmidt stolz.
Die Lehrer vor Ort entscheiden darüber, wie das gesammelte Geld am besten verwendet wird. "Wir haben eine Betonplatte für die Schule angeschafft, damit es in der Regenzeit nicht so nass und dreckig wird", erklärt Schmidt. "Wir haben auch Schulbänke und eine Wasserversorgungsanlage gekauft." In diesem Jahr ist mit dem Spendengeld sogar ein neues Gebäude als Klassenraum für die insgesamt rund 180 Schüler entstanden.
In Gambia können Geldbeträge, die hierzulande recht klein scheinen, viel bewegen. "Ein Lehrer dort verdient umgerechnet etwa 40 Euro pro Monat", weiß Ted Schmidt. "Wir haben dieses Jahr 650 Euro gespendet und für den Betrag ist das Gebäude entstanden. Da war sogar noch Geld über, um Schulbänke zu kaufen."
Das Ehepaar will das Hilfsprojekt weiter ausbauen. Eine Idee ist, mit den Schulen in der Gemeinde Amel eine Projektwoche für die Schule in Gambia ins Leben zu rufen.
Ted Schmidt hofft auf einen schnellen Machtwechsel. Der abgewählte Präsident habe keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung. "Wenn der weg ist, kann Gambia weiter bauen. Der neue Präsident hat gute Ideen für das Land und wir wollen unser Projekt in Gambia auch weiter unterstützen."
sp/okr - Bilder: Ted Schmidt