Zusammen mit der früheren Kirche bildete die alte Dorfschule in Deidenberg den Ortskern. Die Kapelle musste einer breiteren Straße weichen, die Schule ist noch immer da - seit Mitte des 19. Jahrhunderts. "Das Gebäude wurde 1850 errichtet und hat lange als Schule gedient. 1921 gab es einen Anbau", wie Klaus Knauf von der Interessengemeinschaft Deidenberg erklärt.
Anfang der 50er Jahre wurde an einem anderen Standort die neue, größere Schule gebaut. Dort wurde der Schulbetrieb 1952 aufgenommen. In die alte Schule kam 1969 wieder Leben, als der neu geschaffene Kindergarten hier einzog, ehe auch er Anfang der 70er in das neue Schulgebäude wechselte.
Ein Generationensprung erfolgte, als sich der Freundschaftsbund der Pensionierten in dem früheren Klassenraum einrichtete. Andere Dorfvereine folgten. Und so verfügt die Interessengemeinschaft, als Trägerin der Immobilie, inzwischen über drei Standbeine.
"Das eine sind die Vermietungen an Jugendgruppen und Vereinigungen, vor allem in den Sommerferien oder an den Wochenenden. Zum zweiten ist es auch gedacht für Familienfeste und das dritte Standbein ist die Nutzung durch die Dorfvereine wie Landfrauen, Singgruppe der Frauen oder die Senioren, die sich einmal im Monat dort treffen."
Zusehends offenbarte sich aber, dass die Alte Schule in die Jahre gekommen ist. Noch im Jahr 2007 wurde das Dach erneuert. "Wir mussten zusehends mehr Geld in Reparaturen stecken - und irgendwann ist das ein Fass ohne Boden", so Knauf.
Und auch die Interessengemeinschaft machte in der Folge eine Verjüngung mit: Neben den altgedienten Stammkräften fand sich eine Reihe neuer aktiver Kräfte, mit dem heutigen Präsidenten René Giebels. "Wir sind ungefähr schon seit sieben Jahren dran, dieses Projekt auszuarbeiten. Mit Höhen und Tiefen. Und jetzt haben wir endlich das Okay bekommen und sind sehr glücklich, dass es vorangeht", freut sich René Giebels.
Zwischen Weihnachten und Neujahr haben die Mitglieder der Interessengemeinschaft das alte Gebäude ausgeräumt und praktisch entkernt. Denn schon nächste Woche soll der Unternehmer kommen. "Das alte Gebäude wird quasi kernsaniert, Decken werden herausgerissen, die Küche und der Sanitärtrakt werden erneuert, die obere Decke wird komplett neu eingezogen und es werden gewisse energetische Maßnahmen ergriffen", so Giebels.
Dazu gehören Heizung, Strom - und es wird ein behindertengerechter Zugang geschaffen. Knackpunkt bei der Planung waren in erster Linie die Kosten, wie Giebels erklärt. "Der Projektrahmen beläuft sich auf gut 250.000 Euro. Die Summe wird zu 60 Prozent von der DG finanziert, 20 Prozent von der Gemeinde und 20 Prozent muss die Interessengemeinschaft Deidenberg tragen. Und wir hoffen, dass wir mit diesem Budget auskommen."
Bis Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen sein - also noch rechtzeitig vor der Sommersaison.
Stephan Pesch - Bilder: BRF, René Giebels