Schon in den ersten Monaten nach der Eröffnung des NS-Denkmals Vogelsang haben sich die Erwartungen aus Sicht der Betreiber erfüllt. Seit September 2016 kamen bis Ende des Jahres über 87.000 Besucher in das Ausstellungs- und Bildungszentrum.
"Ich gehe davon aus, dass wir die Dimension, die wir prognostiziert haben, erreichen. Es wird noch eine deutlich Steigerung geben. Das merken wir an allen Kenndaten", sagte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Vogelsang ip, Albert Moritz, in einer ersten Bilanz. Die Betreibergesellschaft mit Kommunen aus der Region rechnet mit jährlich 300.000 Besuchern.
Etwa jeder vierte Besucher sah sich die Dauerausstellungen an. Allein in der NS-Dokumentation "Bestimmung Herrenmensch", die auf die Bedeutung Vogelsangs als "Ordensburg" der Nationalsozialisten eingeht, wurden 15.000 Interessierte gezählt.
Die "Wildnisträume" zum Nationalpark Eifel wurde von mehr als 7.000 Menschen besucht - übers Jahresende von vielen Familien. "Angesichts des historischen Standorts ist die NS-Dokumentation naheliegender. Die Nationalpark-Ausstellung muss sich noch etablieren", sagte die Sprecherin des Nationalparks, Annette Simantke.
Im April sollen die pädagogischen Angebote für die Schulen vorliegen. Schon vor der Eröffnung mit den beiden Ausstellungen hätten pro Jahr 300 Schulklassen pädagogische Programme wie Studien- oder Forschungstage genutzt, sagte Moritz.
Die NS-Ordensburg Vogelsang wurde als Ausbildungszentrum für die NSDAP-Verwaltungselite gebaut. Nach der späteren Nutzung des Areals durch das belgische Militär hatte die Eifelregion mit der Entwicklung zu einem politischen Bildungsort begonnen.
Die Sanierung und der Umbau des Kerngebäudes zu einem Ausstellung- und Besucherzentrum hat nach Angaben des Betreibers Vogelsang ip (Internationaler Platz) 45 Millionen Euro gekostet, deutlich mehr als die vorher kalkulierten 35,1 Millionen Euro.
lnw/rkr/km - Archivbild: Michaela Brück/BRF