Wenn Ostbelgien zum Wintermärchen wird, zieht es zahlreiche Sportfans in die Skizentren der Region. In guten Jahren sind es rund 20.000 Besucher - vor allem aus Flandern -, die alleine in Ovifat zum Abfahrtski kommen. Vier Pisten auf insgesamt zehn Hektar, mit einem Gefälle zwischen zehn und 80 Prozent bieten im kleinen Maßstab alles, was es auch in den großen Skigebieten Europas gibt. Einziger Nachteil: Das Wetter ist hier lange nicht so stabil wie in den Alpen.
Deshalb will der Skiclub von Ovifat jetzt nachhelfen. Zwei mobile Schneekanonen sollen ab nächstem Winter für bessere Bedingungen auf den Pisten sorgen und das Wintermärchen so richtig in Fahrt bringen. Dazu haben der Präsident des Skiclubs Ovifat, Günther Elsen, und seine Vereinskollegen zehn Jahre lang an dem Antrag für die Schneekanonen gearbeitet.
Schneekanonen zur Saison 2017-2018 einsatzbereit
Anfang Dezember kam dann endlich die Zusage von der Wallonischen Region, die das Projekt mit 450.000 Euro unterstützt. "Anfang Dezember hat der zuständige Minister das Projekt verabschiedet. Jetzt müssen wir anfangen, die Anlage aufzubauen. Dazu gehören ein Wasserauffangsystem mit einem Becken von 9.000 Kubikmetern und die zwei mobilen Schneekanonen. Im Winter werden wir anfangen, alles zu planieren, damit wir im Frühling mit den Arbeiten beginnen können", erklärt Elsen.
Zur Saison 2017-2018 sollen die Schneekanonen dann einsatzbereit sein. Das nötige Regenwasser, mit dem im Winter die Kanonen gefüttert werden, wird in einem großen Becken am Fuße des Hangs gesammelt. So entsteht ein Kreislauf, und die Skisaison könnte, wenn alles fertig ist, doppelt so lange dauern wie bisher. Aufgrund der Wetterdaten der letzten Jahre schätzt der Verein, dass dank Schneekanonen die Skipiste anstatt rund 20 Tage, zwischen 30 und 40 Tage pro Jahr, geöffnet werden könnte.
Skisaison kann länger andauern
Allerdings nicht alle Pisten, sondern eine oder zwei, denn die Schneekanonen reichen nicht aus, um das gesamte Skigebiet abzudecken. "Wir wollen damit eine Ski- und die Rodelpiste abdecken. Also ungefähr anderthalb Pisten. Interessant ist aber auch, dass der Kunstschnee viel härter ist und dadurch die Schicht länger liegen bleibt. Wenn es dann darauf schneit, bleibt alles liegen.".
Die Schneekanonen können also alleine keine ganz Piste versorgen, sondern dienen als Ergänzung, um die Schneedecke dicker und besser befahrbar zu machen. "Im Moment haben wir rund fünf Zentimeter Schnee, aber das ist ungenügend. Für Alpinski braucht man rund 15 Zentimeter", so Elsen. "Bisher ist die Saison also eher durchwachsen, aber wir hoffen auf den Januar und den Februar - das sind erfahrungsgemäß die besten Monate."
Wenn also das ostbelgische Wintermärchen in diesem Jahr weiterhin schwächelt, können sich Wintersportfreunde wenigstens auf die nächste Saison freuen.
Anne Kelleter - Archivbild: Nicolas Lambert/BELGA
Wenn es jetzt so weit ist, dass alle Steuerzahler die Piste mit finanzieren, wird es auch endlich Zeit, dass diese auch für Snowboarder geöffnet wird! Diskriminierung PUR was die da betreiben...