Lena Kohnen aus Grüfflingen studiert angewandte Kommunikation am „Institut des Hautes études des communications sociales“ (IHECS) in Brüssel. Im Rahmen des Austauschprogramms Eramus+ war sie von August bis Dezember in Pennsylvania.
"Ich wollte vor allem Englisch lernen, darum ging es mir. Und ich dachte: Da geht es am besten", erzählt Lena Kohnen, die erst vor wenigen Tagen zurückgekehrt ist. Unter anderem standen Public Relations und Webdesign auf ihrem Unterrichtsprogramm.
"Da wird viel mehr in kleinen Klassen unterrichtet. Gar nicht so wie bei uns, in großen Auditorien, wo 500 Leute reinpassen. Also, da wird in kleinen Klassen unterrichtet und dann ist auch die Beziehung zu den Lehrern ganz anders. Die kennen alle Namen."
Wahlkampf
Lena war genau zur heißen Phase des US-Wahlkampfes dort. "Es wurde die ganze Zeit nur von den Wahlen geredet, Werbung im Fernsehen für Hillary und Trump", beschreibt sie. Auch die "Hillary for prison"-Schilder hat die Studentin gesehen. "Ich hatte mir das nicht so vorgestellt, also das war schon viel Aufwand. Es wurde schon sehr viel davon gesprochen, gar nicht wie bei uns." Sie hatte den Eindruck, dass die Personen im Vordergrund stehen - und nicht die Politik.
Der Sieg von Donald Trump in dem "Swing State", der allerdings bei den letzten Wahlen immer demokratisch gewählt hat, deutete sich vor Ort aber schon an, erklärt Lena. "Bevor ich nach Pennsylvania gegangen bin, da konnte ich mir das gar nicht vorstellen. Trump war da noch eine Witzfigur in meinen Augen. Aber als ich mal da war und gesehen habe, wie die Leute von Hillary geredet haben, und die ganzen Trump-Schilder vor den Häusern, da habe ich mir gedacht: O je, es ist Wirklichkeit."
Belgien und Europa
"Von Europa wissen die Amerikaner nicht viel. Belgien wurde auch schon mal neben China situiert", erzählt Lena. "Aber sie fanden es ganz interessant, dass wir hier drei Sprachen haben und sie konnten sich das gar nicht vorstellen, wie das denn funktionieren soll."
Ein Umzug in die USA kommt für sie nicht infrage. "Also ich persönlich müsste nicht in Amerika wohnen. Europa ist für mich interessanter. Europa hat mehr Kultur."
sp/km - Bilder: privat