Als Hauptgrund für den Vogelschwund nennt Gerhard Reuter das nasse Frühjahr. Dadurch haben viele Singvögel nicht genügend Insekten gefunden, um ihre Brut aufzuziehen.
Darüber hinaus bedroht aber auch der vor allem in den südlichen Ländern immer noch verbreitete Vogelfang den Bestand.
Gerhard Reuter glaubt, dass das Phänomen noch eine Weile anhält. "Bevor sich die Bestände auf die ursprüngliche Zahl erholen, bedarf es einiger Jahre. Aber aussterben werden die Vögel nicht", erklärt er im BRF. Obwohl es einige Arten gibt, die vom Aussterben bedroht sind, sei bei Allesfressern wie Elstern oder Raben nicht zu befürchten, dass sie ganz verschwinden. "Die kommen mit jeder Situation sehr gut zurecht", meint Reuter.
Mehr Sorgen macht er sich um Insektenfresser. Darunter sind viele Zugvögel, die jetzt in Afrika überwintern. "Aber auch bei Blau- und Kohlmeisen macht sich das schlechte Frühjahr bemerkbar", sagt Reuter.
Wer etwas für die Singvögel tun möchte, der sollte nicht nur ein Vogelhaus aufstellen. "Wichtig ist, dass man einheimische, beerentragende Pflanzen in seinen Garten setzt oder dass der Rasen nicht überall ganz kurz gemäht ist", rät der Vogelexperte Gerhard Reuter.
sd/okr - Bild: BRF