Michael Zahn kommt aus dem Kühlraum seiner Metzgerei. In der Hand Fleisch, das er zu Steaks verarbeiten möchte - egal ob Schwein, Irish-Herford, American-Beef oder Bison.
Seit einigen Tagen liefert er Fleisch auf Bestellung im Netz (Mistermeat.be). Denn die Zeiten ändern sich. "Es gibt einen großen Umschwung. Wir haben es jetzt die letzten zwei Jahre sehr stark gemerkt, dass die Leute mehr essen, was fertig ist. Das Frische geht ein bisschen verloren - und deswegen ist das jetzt mit unserem Mistermeat-Projekt eine zusätzliche Sache", sagt der Metzgermeister.
Er geht davon aus, dass die Idee ausbaufähig ist. Abgeschaut hat er sich das Konzept in Deutschland. Dort hat er auch einen Partner gefunden, der schon seit Jahren Fleisch online vermarktet. Drei Jahre hat er sich auf sein Internetgeschäft vorbereitet.
Michael Zahn garantiert, dass sein Fleisch innerhalb von 48 Stunden beim Kunden landet - und zwar frisch. Vakuumverpackt und mit Trockeneis-Beuteln wird das Fleisch in die Styropor-Kühlbox verstaut, bevor es vom Kurierdienst abgeholt wird.
Noch sei der Online-Fleischhandel eine Nische, glaubt Michael Zahn. Doch er erwartet kurzfristig schon eine steigende Nachfrage nach Fleisch aus Belgien und anderen Erdteilen.
Erstaunlicherweise muss man nicht mal große Mengen bestellen. Meist besteht eine Lieferung aus zwei Steaks. Allerdings fallen 12,50 Euro Versandkosten an.
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