Wenn zum Ende des Jahres Harald Schlenter als Chef der Polizeizone Weser-Göhl in den Ruhestand geht, hat das auch Folgen für die Polizeizone Eifel. Denn deren Zonenchef, Daniel Keutgen, wird in Eupen die Nachfolge antreten und wechselt damit sozusagen die Seiten des Hohen Venns.
"Ich glaube, das darf man jetzt sagen. Ich warte im Moment auf den Königlichen Erlass, der mich als Zonenchef in der Nachbarzone Weser-Göhl bezeichnet. Hier in der Polizeizone Eifel sind auch schon die Übergangsmaßnahmen getroffen, also im Polizeikollegium läuft die Planung, was meine Nachfolge angeht."
Dass diese Nachfolgeregelung nicht von selbst läuft, daraus macht Amels Bürgermeister Klaus Schumacher als Vorsitzender des Polizeirates keinen Hehl: "Wir sind ja verpflichtet, eine öffentliche Ausschreibung zu starten. Diese werden wir bei der nächsten Sitzung des Polizeikollegiums in Auftrag geben. Nur wird es schwierig sein, jemanden zu finden, der zweisprachig ist - das ist ja sehr wichtig für unsere Zone. Und wir wissen nicht, ob ein Kandidat über die Prüfungen und Brevets verfügt, die man haben muss, um Zonenchef zu werden."
Interne Lösung
Dabei hat das Polizeikollegium, in dem die Bürgermeister der fünf Eifelgemeinden tagen, auch die Möglichkeiten einer internen Lösung abgeklopft. In Einzelgesprächen wurden die in Frage kommenden Offiziere gefragt, ob sie bereit wären, die Funktion des Zonenchefs diensttuend zu übernehmen.
"Ich kann sagen, es war keiner von den Fünfen begeistert", sagt Klaus Schumacher. " Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass jemand bereit wäre, es zu machen. Das wird bei der nächsten Kollegiumssitzung veröffentlicht. Dann werden wir diesen Beschluss fassen, vorher werde ich keinen Namen nennen." Das soll dann am 23. Januar 2017 geschehen.
Und wie ist die Zone generell aufgestellt? "Der Stellenplan der Polizeizone Eifel, was das Einsatzpersonal von 57 Polizisten betrifft, ist erfüllt", erklärt Daniel Keutgen. "Dennoch haben wir einige kleine Problemfelder, im Bereich der Mittelkader- und der Offizierskaderstellen, d.h. wir sind momentan defizitär, was die Polizeihauptinspektoren betrifft."
"Diese Situation müsste im kommenden Jahr behoben werden. Was die Offizierskaderstellen betrifft, sind wir noch in der Norm, müssen aber vorausplanen." Denn in absehbarer Zeit wechseln gleich drei leitende Offiziere in den Ruhestand und die Ausbildung nimmt einige Jahre in Anspruch.
"Hier habe ich ja auch zum ersten Mal Gelegenheit bekommen, als Chef einer Polizei zu agieren und Polizeiarbeit sehr konkret zu gestalten. Ich habe hier gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen und den zuständigen Behörden und vor allen Dingen mitgetragen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine funktionstüchtige Polizeizone aufgebaut", so Keutgen.
Wobei die Anfänge keineswegs selbstverständlich waren. "Da standen viele Fragen im Raum, was die Finanzierung angeht. Das war vielleicht auch die Basis der Erfolgsgeschichte, dass wir, der damalige Vorsitzende Christian Krings und ich, unterstützt durch die Verwaltung der Polizeizone, eine wesentliche Zusatzfinanzierung der Zone erreichen konnten, die uns bis heute erlaubt, eine bestimmte Planungssicherheit zu haben."
Haushalt verabschiedet - Neubau in Büllingen
Der Haushalt 2017 der Polizeizone Eifel beläuft sich auf rund sieben Millionen Euro. Nach dem Jährlichkeitsprinzip müssen im kommenden Jahr auch die Dezembergehälter und Prämien einberechnet werden, die bisher erst im folgenden Haushalt verbucht wurden. Durch Rückgriff auf Reserven ist es gelungen, den Haushalt der Polizeizone auszugleichen, ohne die Dotation der Gemeinden zu erhöhen.
Für die Polizeidienststelle in Büllingen wird ein Neubau ins Auge gefasst. Als Gelände kommt der frühere Standort der Feuerwehr in Frage. Das müsse aber noch mit der Gemeinde Büllingen ausgehandelt werden, sagte der Vorsitzende des Polizeirates, Amels Bürgermeister Klaus Schumacher.
Stephan Pesch