"Dieser junge Mann arbeitet gut, schnell und organisiert. Das ist in diesem Job fundamental", sagt der italienische Experte Alberto Nervo über den belgischen Kandidaten Justin Emontspool. Der Eupener macht im Wettbewerb der Kfz-Mechatroniker mit und musste gerade einen ausgebauten Motor komplett zerlegen, Messungen durchführen und ihn wieder zusammen bauen - das alles in dreieinhalb Stunden.
Justin hat schon im letzten Jahr bei den Worldskills in Brasilien mitgemacht und dort die harte Konkurrenz der Asiaten zu spüren bekommen. Hier in Göteborg muss er sich vor allem gegen Mitbewerber aus Deutschland und Österreich behaupten. Der 22-Jährige hat die Ausbildung zum Mechatroniker dieses Jahr beim ZAWM in Eupen abgeschlossen und arbeitet im Betrieb seines Vaters.
Bei den Euroskills muss er an den drei Wettbewerbstagen vier große Aufgaben bewältigen, darunter das Motormanagement. Auch die Bereiche Gesundheit und Sicherheit werden bewertet. "Da gehört auch die Sauberkeit am Arbeitsplatz dazu", erklärt Justin.
Auf 40.000 Quadratmeter Fläche wird in den Messehallen von Göteborg gehämmert, gebohrt, gesägt - aber am Stand der Mechatroniker ist es vergleichsweise leise. Hochkonzentriert arbeiten Damien Burnotte aus Bütgenbach und sein Kollege. Beide studieren Elektromechanik in Seraing.
Der 22-Jährige wirkt gelassen und strahlt, wenn er über seine Arbeit spricht. Cool findet Damien die Europameisterschaften der Berufe - und cool bleibt er auch, wenn Tausende Besucher vorbeikommen und ihm bei der Arbeit zuschauen. "Das krieg ich gar nicht mit. Ich mach einfach meine Arbeit. Ab und zu schau ich mal rüber, aber nicht mehr", sagt er.
Eine Medaille haben sich Damien Burnotte und Justin Emontspool nicht zum Ziel gesetzt. Für die beiden Ostbelgier zählt das Dabei-Sein.
Text und Bilder: Michaela Brück