Nachmittags halb vier, Schulschluss in Amel: Für ein Dutzend Schüler geht es nur ein paar Schritte weiter... in die außerschulische Betreuung. Den Standort in der früheren Fußballkantine hat die Ameler Gemeinderatsmehrheit gewählt. Ihr Argument: "Auf jeden Fall die Lage, direkt an der neuen Schule Amel, plus der große Spielplatz hier an der Seite und der Bewegungsraum, der an der Schule angegliedert ist", erklärt Schulschöffin Nicole Heinen.
Das lässt sich auch daran ablesen, wie das Angebot der außerschulischen Betreuung von den Eltern angenommen wird. "Was wir vor allem feststellen ist, dass die Frühbetreuung am Morgen sehr stark zugenommen hat, was mit der Nähe zur Schule zu tun hat. Denn morgens ist die Zeit von 7 Uhr bis Schulbeginn nicht so lang. Viele Kinder kommen um halb 8 und dann ist es natürlich ein Riesenvorteil, wenn man nur über den Schulhof gehen muss und in der Schule ist", erklärt Petra Grommes, die zuständige Dienstleiterin beim Regionalzentrum für Kleinkindbetreuung, RZKB.
Dabei hat die außerschulische Betreuung in den vergangenen zehn Jahren in Amel gleich mehrmals den Standort wechseln müssen. "Die außerschulische Betreuung war zunächst im ehemaligen Kindergartengebäude im Keller untergebracht, musste dann wegen des Umbaus der Schule in den Keller vom Vinzenzhaus, ehe sie in den Kindergarten eingegliedert wurde. Da war sie aber nicht sehr lange, sondern ist jetzt hier endgültig untergebracht", so Heinen.
Doch auch um diesen Standort hat es im Gemeinderat unterschiedliche Ansichten gegeben. Die Opposition schlug vor, die alte Fußballkantine abzureißen und an deren Stelle neu zu bauen. "Wir haben dann ein Gutachten machen lassen, was hier möglich ist und ob die bauliche Substanz noch trägt. Dies Gutachten war positiv und darum haben wir nicht eingesehen, dass wir es hätten abreißen sollen", so Heinen. "Und wenn Sie sich umschauen: Es hält alles gut und wird auch noch viele Jahre halten."
Auch das RZKB kann sich mit dem nun endgültigen Standort ihres Betreuungsangebots in der früheren Fußballkantine anfreunden. "Beim ersten Besuch hier war der Eindruck eher ein bisschen ernüchternd, weil es halt wirklich eine Baustelle und Ruine war. Aber wir waren sehr in die Gestaltung der Räumlichkeiten einbezogen und so hatten wir hier die Chance, etwas einzurichten, was auch wirklich den Bedürfnissen der Kinder entspricht", erklärt Grommes.
Auch das pädagogische Konzept, das mit der außerschulischen Betreuung verfolgt wird, stimmt Grommes zufrieden. "Wenn die Kinder zu uns kommen, ist das wirklich Teil ihrer Freizeit. Und wir legen großen Wert darauf, die Räume und auch die Zusammenarbeit mit den Kindern so zu gestalten, dass sie möglichst großen Anteil daran haben können, womit sie ihre Zeit bei uns verbringen."
Im Schnitt besuchen 25 Kinder die außerschulische Betreuung in Amel. Vor Schulbeginn am Morgen sind es ein paar weniger. Bei der Gemeinde denkt man aber schon daran, auf weiteren Bedarf eingestellt zu sein, weiß Nicole Heinen. "Die Räumlichkeiten sind da, wir könnten ausbauen, wenn wir es wollten, aber wir überlegen noch innerhalb der Fraktion, ob es nicht sinnvoller ist, vielleicht einen zweiten Standort aufzubauen."
Das hänge aber von vielen Faktoren ab, sagt die Schulschöffin, angefangen beim Bedarf und der nötigen Anzahl von Nutzern anderswo. Bis auf Weiteres werden auch Kinder aus umliegenden Dörfern nach Amel gebracht. "Ich möchte mich da nicht festlegen weder für die eine noch die andere Sache - Raum ist da, Platz ist da und hier wird ja noch saniert: das Dach, die Isolierung, neue Fenster. Das wird so oder so gemacht werden müssen und dann müssen wir schauen, ob wir innerhalb eines Projektes mit der DG noch den Ausbau der anderen Räumlichkeiten machen."
Erst einmal sind Kinder, Eltern und Betreuer froh, ihren Standort für die außerschulische Betreuung gefunden zu haben.
Text und Bilder: Stephan Pesch