Unter dem Schlagwort "Sex'Etera" bietet die Provinz Lüttich einen mobilen Lernparcours für Sekundarschüler zum Thema Sexualität an. Nachdem das Bischöfliche Institut Büllingen im vergangenen Jahr bereits positive Erfahrungen damit gemacht hatte, kommt der Aufklärungsbus diese Woche am Robert Schuman Institut in Eupen zum Einsatz.
Traditionelle Rollenbilder stehen am Anfang des Parcours, mit dem vor allem das Gespräch mit den Jugendlichen gesucht werden soll. Dabei steht vor allem das Gefühlsleben der 13- bis 14-Jährigen im Mittelpunkt, erklärt Murielle Mendez von Kaleido-DG.
"Wir wissen, dass bei Schülern, die in der Pubertät sind, ganz viel passiert. Wir wollen anhand dieses Busses die Kinder auch mal aus der Klasse herausholen, um außerhalb des Klassenumfelds eine Art Unterricht zu führen - mit externen Personen, wo man sich vielleicht anders äußert oder andere Fragen stellt."
Diese Erfahrungen haben auch Lehrer gemacht. Jugendliche werden zwar oft mit dem Thema Sexualität konfrontiert, viele sind aber dennoch schlecht informiert, findet Isabelle Schröder, Lehrerin am RSI. In drei Modulen klärt der Parcours auf. Über Themen wie Verhütung und Schutz vor Aids und Geschlechtskrankheiten sollen die Jugendlichen unbefangen reden und Fragen stellen können.
Auch das Thema Sexualität in den sozialen Medien wird aufgegriffen. "Heutzutage müssen wir auch über soziale Medien aufklären", erklärt Murielle Mendez. "¨Die Jugendlichen müssen darüber aufgeklärt werden, dass Fotos, die sie posten, auch da bleiben."
Das Angebot von Kaleido-DG soll eine Ergänzung zur Sexualkunde im Unterricht sein. Die Schüler nehmen es gerne an. Aber "Sex'etera" will mehr als nur Fachwissen vermitteln. Themen wie Selbstachtung, Respekt des andern und Verantwortung sind den Ausstellungsmachern ebenso wichtig.
Michaela Brück - Bild: BRF Fernsehen