Der angehende Bischof von Aachen, Helmut Dieser, hat vor der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) einen Treueeid gegenüber dem Staat abgelegt. "Ich schwöre und verspreche, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Klerus achten zu lassen", sagte Dieser am Donnerstag in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Er wird am 12. November bei einer feierlichen Messe im Aachener Dom vom Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki in sein Amt eingeführt. Zuletzt war er Weihbischof in Trier.
Ministerpräsidentin Kraft erklärte: "Der Treueeid bekräftigt die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Staat für die Menschen in unserem Land." Die Kirchen und auch die anderen Religionsgemeinschaften seien wichtige Partner bei Aufgaben und Herausforderungen. Das Engagement bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen sei ein beeindruckendes Beispiel.
Der Treueeid geht auf einen Staatskirchenvertrag aus dem Jahr 1929 zurück, der bis heute gilt. Nachdem sich die katholische Kirche früher mehrfach preußischen Gesetzen widersetzt hatte, war es der damaligen Regierung wichtig, dass deutsche Kirchenführer ihre Verfassungstreue bekundeten.
Der zukünftige Bischof von Aachen Helmut Dieser sagte in seiner Vereidigungsrede, die Kirche stehe ein für die Würde und das Lebensrecht vor allem der Menschen ein, deren Lebenssituation krisenhaft oder gefährdet sei. "Wir lehnen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung ab", sagte Dieser.
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