"Die Atommüllproduzenten wollen sich aus ihrer Verantwortung stehlen!" So der Vorwurf der AKW-Gegner. Mit der Verschiebung von Atommüll werde eine Lösung für das Problem vorgegaukelt. Ob Jülich, Ahaus oder USA: Der Atommüll sei nirgendwo sicher, so eine Sprecherin der Umweltschutzorganisation Robin Wood.
Insgesamt 70 Initiativen, Verbänden und Parteien habe die "Westcastor-Resolution" unterzeichnet. Darin wird gefordert, für die Brennelemente-Kugeln ein neues Zwischenlager in Jülich zu bauen, das den aktuellen Sicherheitsanforderungen entspricht, und die Castor-Transportpläne aus Jülich nach Ahaus oder in die USA zu stoppen.
Das Zwischenlager in Ahaus habe nur noch eine Genehmigung bis 2036. Es sei zudem nicht gegen Flugzeugabstürze und Terrorangriffe gesichert, so die Unterzeichner der Resolution. Die hochporösen, brennbaren Brennelementkugeln müssten vor einer Endlagerung aufwendig bearbeitet werden. Das sei in Ahaus nicht möglich.
Die Gegner erinnern an den Koalitionsvertrag der NRW-Regierungsparteien. Darin lehnen SPD und Bündnis 90/ Die Grünen sinnlose und gefährliche Atomtransporte quer durch NRW ab. Vor allem die in Jülich lagernden Castoren sollten nur noch einmal transportiert werden, nämlich zu einem Endlager, wenn hierfür ein Standort gefunden ist.
Seit 1993 lagern die Castoren in einem Zwischenlager des Forschungszentrums Jülich. Dessen Genehmigung ist am 30. Juni 2013 ausgelaufen. Das Bundesamt für Strahlenschutz bemängelte mehrfach fehlende oder mangelhafte Unterlagen zur Verlängerung der Genehmigung.
Zweimal wurde die weitere Lagerung der 152 Castoren in Jülich von der NRW Atomaufsicht amtlich geduldet, bis im Juli 2014 die Räumungsanordnung erteilt wurde. Seitdem lagern die Castoren illegal in Jülich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
mitt/mb - Bild: Christophe Karaba/EPA
Und ? Wo bleibt denn jetzt die Reaktion der Städte-Region Aachen (?)
Mal gespannt 🙂