Am 1. November ist Allerheiligen. An diesem christlichen Feiertag gedenken viele Menschen wieder ihrer verstorbenen Angehörigen. Auf den Friedhöfen werden zur Zeit die Gräber gepflegt. Aber nicht jeder, der sich nach seinem Tod ein schönes Grab wünscht, bekommt auch eins. Das ist meist der Fall, wenn mittellose Menschen sterben.
Doch Armut muss nicht immer der Grund sein. "Eine Armenbestattung ist eine Bestattung, wo keine Angehörigen ausfindig gemacht werden können und die Stadt Eupen die Kosten übernimmt, um den Menschen eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen", erklärt Philippe Hunger, Schöffe der Stadt Eupen. In den letzten Jahren gab es in Eupen pro Jahr nur ein Armenbegräbnis, 2016 allerdings schon vier.
Doch ein Armenbegräbnis ist auch nötig, wenn Angehörige nicht in der Lage sind, die Bestattung zu zahlen, oder sich sogar weigern. Dann ist die Stadt aus Gründen der Hygiene und Sicherheit gesetzlich gezwungen, die Bestattung selber zu übernehmen.
"Es wird das gemacht, was nötig ist. Nicht zuletzt auch, um der Würde des Verstorbenen Rechnung zu tragen", erklärt Bestatter Wolfgang Siffrin. "Es ist beispielsweise eine Trauerfeier möglich, mit einem Priester. Man kann Feuer- oder Erdbestattungen abhalten. Nicht erlaubt sind eine Anzeige in der Zeitung, ein Totenkaffee oder Totenzettel." Falls Angehörige das wünschen, müssen sie die gesamte Beerdigung selbst bezahlen.
Keine Blumen, keine Karten und keine Abschiedsfeier. Die drei Kinder des Verstorbenen kümmert es in diesem Fall nicht. Sie wollen mit ihrem Vater nichts mehr zu tun haben. Eine Armenbestattung für einen, der nicht zwingend arm war. "Das weiß man zu diesem Zeitpunkt nicht genau. Das kann man erst feststellen, wenn ein Nachlassgericht beauftragt worden ist, die Erbschaft zu regeln", erklärt Bestatter Siffrin.
Der Verstorbene hatte sich keine Feuerbestattung gewünscht. Für ihn wird ein anonymes Reihengrab ausgehoben. Für die Stadt und den Bestatter die preisgünstigste Variante, denn eine Feuerbestattung kostet Zeit und Geld.
"Eine Armenbestattung kostet etwa 1.000 Euro. Das ist keine schlechtere Bestattung als eine herkömmliche Bestattung, es gibt lediglich keine Luxusartikel wie besonderes Holz für den Sarg oder vergoldete Griffe. Es ist keine minderwertige Bestattung im eigentlichen Sinne", so Schöffe Hunger.
Sargträger im schwarzen Anzug sind nicht im Preis drin. Stadtarbeiter übernehmen die Aufgabe. Eine Bestattung ohne Abschied ist aber auch für das Friedhofspersonal keine Routine. "Also ich persönlich finde, es ist das Traurigste auf dem Friedhof", sagt Friedhofsverwalter Ralph Thielen.
"Jeder Mensch hat sein Leben gelebt, jeder Mensch hat Werte gehabt. Er war jemand. Anonyme Begräbnisse sind wirklich mit Abstand die traurigste Art, einen Menschen beizusetzen. Wenn wir eine Person so beisetzen, dann denke ich immer: Lieber Gott: Bei mir bitte nicht."
Manuel Zimmermann
„Eine Armenbestattung kostet etwa 1.000 Euro." .....von diesem Preis konnte ich da wohl vor 3,5 Jahren träumen als meine Mutter verstarb und leider auch "Arm bestattet" werden musste - diese kostete der hiesigen Gemeinde aber fast das doppelte auch wenn es eine Feuerbestattung mit ggggrrrrrrrrrr oh graus - anonymer Verstreuung war obwohl es die Möglichkeit gab sie auch in einer Urnenwand zu bestatten - die Gemeinde sich dazumals aber da quer stellte......aber nichts desto trotz - die Kosten scheinen da doch von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich zu sein so auch was die Art des " Sarges "