"Wir wollten einen Ort für Kunst, Kultur und Leben und hatten auch viele Kontakte in die Szene", sagt Mitgründerin Patricia Yasmine Graf im BRF-Interview. "Dann haben wir versucht, das ganze zu einem großen und bunten Konzept zu stricken." Und das in kürzester Zeit. Gerade mal acht Tage hatten die vier Gründerinnen Zeit, ihr Projekt einzureichen. "Das war 'schlafos in Aachen'".
Seitdem ist das Hotel Total quasi ein Vollzeitjob. Mit viel Enthusiasmus, zahlreichen Partnern und geballter Kreativität ist aus dem Projekt Wirklichkeit geworden. Unter anderem mit Flüchtlingen und Langzeitarbeitslosen wurde das Hotel aufgebaut und auch betrieben. "Das heißt, die Jungs haben auch gelernt zu bauen. Und jetzt lernen sie den Gastrobetrieb kennen, mit allem, was dazugehört."
"Wir sind super schnell ein Team geworden. Es ist auch ein Integrationsprojekt - aber keins, wo "Integration" groß draufsteht, sondern wo Integration beim Machen passiert." Die Hotelzimmer selbst wurden von Studenten der Fachhochschule Aachen gestaltet - nach dem Motto "Alles Gute kommt von oben", passend zur Kirche. Mehr als 60 junge Kreative hatten ihre Ideen eingereicht.
Die Kirche, die seit April eigentlich keine mehr ist, ist dennoch in den vergangenen Monaten ihrer Bestimmung als "Willkommensort" treu geblieben. Sie war Zuflucht für Menschen, die sonst keinen eigenen Platz haben. An der langen Tafel haben sich Fremde und Nachbarn getroffen und sie hat eine Gemeinschaft in Aachen stark gemacht.
ake/km - Bild: Conor Crowe