Sandra Knauf sprach von einer "Verunstaltung" des Platzes. Sie berief sich auf Einwände, wie sie etwa bei der öffentlichen Vorstellung der Pläne vergangene Woche von einem Mitglied der Jury angebracht wurden. Die Kosten von 800.000 Euro fand sie "überdimensioniert".
Karlheinz Berens nannte die rund 100.000 Euro für die Beleuchtung "ziemlich happig". Dass der private Bauherr 94.000 Euro zahlt als Entschädigung für das Aufreißen des Platzes, wurde ebenfalls mit den Stimmen der Mehrheit gut geheißen.
Ratsmitglied Klaus Weishaupt widersprach dem Eindruck, dass die Pläne nur von einer Person stammten. Man habe oft und lange darüber diskutiert, ob weiterhin Fahrzeuge und Parkplätze in diesem Bereich zugelassen werden sollen.
Grünanlage Schönberg
Drei Stimmenthaltungen, darunter eine aus der Mehrheit, gab es für die didaktische Grünanlage in Schönberg. Nathalie Kesseler-Heinen konnte sich weder mit der Lage noch mit der Gestaltung anfreunden. Und im Ourgrund würden sich Leute benachteiligt fühlen, weil viel öffentliches Geld nach Schönberg fließe.
Karlheinz Berens wiederholte seine Feststellung, wonach "solche Projekte immer dort ausgeführt würden", wo Schöffen herkommen. Diesen Eindruck konnten Herbert Grommes und Christian Krings mit einer Reihe von Gegenbeispielen aus anderen Dörfern widerlegen.
Senkung der "kleinen Wirtschaftssteuern"
St. Vith senkt seine "kleinen Wirtschaftssteuern". Das betrifft etwa Hotelbetten und Campingplätze, Marktstände und Kirmesbuden, Terrassen oder Werbetafeln. Die Stadtgemeinde wolle attraktiv bleiben, sagte Schöffe Herbert Grommes. Darum halte sie auch am monatlichen Markt fest.
Was andere Standortfaktoren wie die Internetverbindungen angehe, beteilige St. Vith sich als Pilotgemeinde an einem Projekt von Föderalminister Alexander De Croo.
Aus der Stadtratssitzung zitiert:
Oppositionsvertreter Karlheinz Berens an die Adresse von Kulturschöffin Christine Baumann-Arnemann: "Ich entbinde Sie von der Aufgabe, jeden Funktionszuschuss einzeln zu begründen. Aber ich verbiete es Ihnen auch nicht."
Daraufhin Christian Krings: "Ich sehe, Sie trainieren schon für den Bürgermeistersessel in zwei Jahren."
Text und Bild: Stephan Pesch
Wenn St. Vith zur dynamischsten Stadt der Wallonie gekürt worden ist, dann liegt dies ganz sicher auch an der Dynamik in den Gemeindedörfern. Dass diese besonders in Schönberg sehr ausgeprägt ist, sollte unsere Nachbarn aus dem Ourgrund nicht deprimieren, sondern motivieren (der Dorfplatz Mackenbach ist ja auch schon in der Mache) Dass dörfliche Eigendynamik sehr oft ohne öffentliche Gelder im Sande verläuft, liegt ebenfalls auf der Hand und sollte selbst der Rathaus-Opposition bekannt sein.