Vor 60 Jahren - genau genommen am 23. Oktober 1956 - begann in Ungarn der Volksaufstand gegen das kommunistische Regime. Zwölf Tage später, am 4. November, endete der Freiheitskampf bereits. Die bürgerlich-demokratische Revolution wurde durch den Einmarsch der übermächtigen Sowjetarmee niedergeschlagen.
Janos Palotas ist damals aus seiner Heimat geflohen. Als Uno-Flüchtling kam er nach einer achtmonatigen Odyssee durch das damalige Jugoslawien in Belgien an. 19 Jahre war Palotas 1956 alt, als er und sein bester Freund den Beschluss fassten: "Hier können wir nicht bleiben". So ließ er seine Eltern und Geschwister zurück, in der Hoffnung ein besseres Leben zu führen, als auf dem bäuerlichen Zwangskollektiv - bekannt als Kolchose.
So richtig heimisch ist Janos Palotas in der Wallonie nicht geworden. Dann passierte aber etwas entscheidendes: Der Kohlegrubenarbeiter verlor sein Herz an eine Eupenerin und heiratete sie. Ihre Stadt, sollte seine neue und endgültige Heimat werden. Auch seine vier Kinder leben heute in Eupen.
Ungarn hat er in den 70er Jahren wieder besucht - regelmäßiger nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.
Manuel Zimmermann