Die Staatsanwaltschaft Eupen hatte kürzlich mitgeteilt, die strafrechtliche Prozedur gegen den ehemaligen IAWM-Direktor eingestellt zu haben. Die Staatsanwältin hatte dazu erklärt, dies bedeute nicht, dass zwischen Herrn Bonni und dem Personal nichts vorgefallen sei. Aber nicht jedes Verhalten, das nicht korrekt ist, sei aus juristischer Sicht auch strafbar.
IAWM-Verwaltungsratspräsident Ewald Gangolf wollte vor diesem Hintergrund der Schlussfolgerung von Bonnis Anwalt nicht folgen, der gesagt hatte, sein Mandant sei also zu Unrecht vom Dienst suspendiert worden. Die mutige Klage des Personals habe Missstände aufgedeckt, die die Suspendierung Bonnis im Oktober 2013 bis heute zu rechtfertigten, so Gangolf nach der letzten Verwaltungsratssitzung.
Regierung und IAWM bedauerten, so heißt es in einer Pressemitteilung, dass die Beweislast nicht ausreiche, um Anklage zu erheben. Im Interesse der Betroffenen sehe man aber davon ab, Einzelheiten zu kommentieren und weitere rechtliche Schritte einzuleiten.
mitt/rs - Archivbild: BRF Fernsehen
Ich finde es hässlich wie ein Vertreter einer Regierung und eine ihm unterstehende Einrichtung hier öffentlich "nachtritt" und bedauert, dass einem Menschen und ehemaligen Untergebenen, den die unabhängige Justiz mangels Beweisen nicht mal anklagen wollte und konnte (also mehr als ein Freispruch!) über die Medien trotzdem eine Art Prozess gemacht wird. Das dürfte vor allem den "Angeklagten" wiederum, der keinen Eintrag in sein Strafregister und Leumundszeugnis befürchten muss, sicher auch - und diesmal berechtigterweise - sehr bedauern. Außerdem ist es seitens der Politik eine schändliche Missachtung der von ihr - angeblich - unabhängigen Justiz!
PS: Es geht mir nicht um den "Streitpunkt" an sich, aber ums Prinzip und das hier verübte Unrecht! Auch kenne ich den Herrn nicht, nicht mal von "fern" !
PS2: Ich würde dem Herrn übrigens zu einer Klage wegen übler Nachrede raten. Soll die Justiz mal zeigen, wie unabhängig sie wirklich ist !
Die Politik sollte sich bitte nicht zuviel in Ermittlungen und Gerichtsverfahren einmischen. Das stellt die Unhabhängigkeit der Justiz und die Gewaltenteilung in Frage.
Das 'zuviel' sollten Sie streichen, Herr Scholzen.