Seit Wochen bereiten sich die Teilnehmer auf die Meisterschaft vor. Denn die Konkurrenz ist groß. Bei den "EuroSkills" Anfang Dezember im schwedischen Göteborg werden mehr als 500 junge Handwerker aus ganz Europa in zahlreichen Disziplinen gegeneinander antreten.
Justin Emontspool aus Eupen hat bereits Erfahrung auf dem internationalen Parkett gesammelt. Vergangenes Jahr war er bei der Handwerks-WM in Brasilien. Der 22-Jährige will im Bereich Automobil-Technologie mindestens eine Exzellenz-Medaille holen. "Mit einem Experten habe ich meine Schwächen besprochen und wir versuchen jetzt daran zu arbeiten, dass die während der Wettkämpfe in Göteborg nicht mehr auftreten", erklärt Justin.
25 belgische Teilnehmer insgesamt
Fließenleger John Pauquet aus Kettenis ist zum ersten Mal dabei. Trotzdem weiß auch er schon, worauf es ankommt. Der 19-Jährige hatte sich im Frühjahr in seinem Fach schon bei der belgischen Meisterschaft durchgesetzt. "Es kommt auf jeden Fall aufs Handwerk an, auf Präzision und darauf, einen kühlen Kopf zu bewahren", sagt John. "Training ist da sehr wichtig."
Junge Menschen zeigen bei solchen Meisterschaften, was sie drauf haben. Und: "Dass Handwerk sich lohnt", sagt Francis Hourant vom belgischen Verband "WorldSkills Belgium". Er hofft bei den 25 belgischen Teilnehmern auf zehn Medaillen. "Die Jugendlichen müssen alles geben, bis ans Ende ihrer Kräfte gehen", sagt Hourant. Schließlich seien sie Vorbilder für viele andere Jugendliche.
Dabei sein ist alles
Genau das will auch Ronja Fell aus Reuland sein. Die Modedesignerin hat die WM-Medaille im vergangenen Jahr nur knapp verpasst und fährt daher mit hohen Erwartungen nach Schweden. "Wenn es mit der Exzellenz-Medaille nicht klappt, dann ist irgendwas schief gegangen", so Ronja. "Aber das Podium ist schon das Ziel." Seit ein paar Monaten arbeitet die 23-Jährige in einem Modelabel in Finnland.
Doch auch die olympische Devise "Dabei sein ist alles" gilt bei der Handwerks- und Technikmeisterschaft. Besonders für diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind, wie der angehende Mechatroniker Damien Burnotte aus Bütgenbach.
Eins haben die vier Teilnehmer aus Ostbelgien längst begriffen: Handwerk hat Zukunft. Und auf seine Leistung kann man stolz sein, sagt Fließenleger Pauquet.
akn/mg - Bild: Alain Kniebs/BRF