Händchen halten, sich küssen, einander die gegenseitige Liebe gestehen: Ein romantisches Bild, dass da im Kopf entsteht. Aber nur die Wenigsten denken dabei an ein gleichgeschlechtliches Paar. Auch wenn Homosexualität in der Gesellschaft wahrgenommen wird, liegen zwischen Kenntnisnahme und Akzeptanz noch Welten.
Der "Coming Out Day" (11. Oktober) will auf die Probleme von Homosexuellen aufmerksam machen. In diesem Zusammenhang läuft am Dienstagabend in Eupen der Film "Heute gehe ich allein nach Hause". Er handelt von einem blinden Jungen, der Gefühle für seinen neuen Klassenkameraden entwickelt, erklärte Stefanie Thielen vom Kulturellen Komitee Eupen im Mittagsmagazin Brasserie auf BRF1.
"Homosexualität ist noch ein Tabuthema, vor allen Dingen hier in der ländlichen Gegend", erklärt Veranstalter Uwe Koeberich. Viele Homosexuelle haben laut Koeberich das Gefühl, alleine zu sein. Um dem entgegenzuwirken, werden er und Youtuber Yannik Esser nach der Kinoveranstaltung eine Diskussionsrunde zum Thema "Coming Out" leiten. Dabei werden Homosexuelle über ihre Erfahrungen berichten. "Einige haben total abgeblockt, als ich sie gefragt habe."
"Andere waren direkt bereit und waren sehr glücklich, überhaupt eine Plattform zu bekommen, um einmal zu erzählen, wie schwer es ist, sich zu outen. Ich glaube, viele heterosexuelle Menschen können das einfach nicht nachvollziehen. Heterosexuelle müssen sich ja nicht für ihre Sexualität rechtfertigen", so Koeberich.
"Heute gehe ich allein nach Hause" von Daniel Ribeiro läuft um 19:30 Uhr im Cinema Eupen. Die Diskussion im Anschluss findet im Foyer des Jünglingshauses statt.
Text und Bild: Pauline Aumann