Rund zehn Millionen Euro sind hier Aachen investiert worden. Dabei handelt es sich nicht um eine Leistungsschau der RWTH. Der Simulator dient ausschließlich der Forschung. "Letzten Endes ist das ein Gerät, mit dem man in die Zukunft schauen kann. D.h.: Wir können die Wirkung zukünftiger Technologien und Fahrzeugkonzepte darstellen, bevor wir diese Technologie eigentlich entwickelt haben. Das macht dieses Gerät zu einer Art Zeitmaschine könnte man sagen", erklärt Prof. Dr. Lutz Eckstein, Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge (ika).
Vor vier Jahren wurde der Simulator geplant, zwei Jahre lang wurde er gebaut. Das Ergebnis: Ein einzigartiges Forschungsinstrument. Im Fahrsimulator steht ein PKW, der Fahrbefehle in Bewegung und Bild übersetzt. Es sind neue Antriebs- und Steuerkonzepte, die ab sofort getestet werden sollen.
Dabei geht es aber nicht nur um die Zuverlässigkeit, sondern auch darum, ob die Technik vom Ottonormalverbaucher überhaupt angenommen wird. Deshalb sucht das Institut für Kraftfahrzeuge auch viele Probanden, die Systeme testen wollen. Pro Woche sollen rund 50 freiwillige Probanden die Systeme im Fahrsimulator testen. "Wir sind sogar darauf angewiesen, immer wieder Personen hier zu haben, die selber mal fahren möchten. Uns hilft das sehr in der Forschung und den Personen macht es hoffentlich sogar Spaß. Also wer Interesse hat, kann sich gerne bei uns melden", erklärt Micha Lesemann, Oberingenieur am ika.
Was nützt die beste Technik, wenn es Lieschen Müller im selbstfahrenden Auto übel wird? Die menschliche Leistungsfähigkeit hat ihre Grenzen. Die Forschung rund ums Auto der Zukunft ist deshalb interdisziplinär. Mechaniker, Informatiker und Psychologen werten aus, ob die neuen Bedienkonzepte auch praxistauglich sind. Dieses Wissen erspart der Industrie rechtzeitig böse Überraschungen.
Und auch wenn man die genaue Zukunft der E-Mobilität noch nicht kennt: Hier am Institut für Kraftfahrzeuge wird daran gearbeitet.
mz/mg - Bilder: Pauline Aumann/BRF