Das Missionswerk "Im Dienste der Königin" hat Maria Simons fast ihr Leben lang begleitet. "Mit elf Jahren habe ich angefangen. Da kam meine Mutter mit einer Zeitschrift: 'Der Pastor hat gesagt: Jetzt gehst du damit rund.' Da habe ich das angefangen, in Krewinkel."
Maria Simons spricht hier von der Zeitschrift des Missionswerks der Montfortaner Patres. Heute sind es noch sechs Ausgaben im Jahr. Sie zu verteilen und den Mitgliedsbeitrag einzukassieren, ist Aufgabe der sogenannten Förderer, wie es Maria Simons nach ihrer Heirat in Manderfeld wurde.
Vor fast 30 Jahren übernahm sie dann auch die Gesamtverantwortung in Ostbelgien. Das hätten sie und ihre Familie sich gut überlegt, sagt sie, bedauert hat sie es nicht. "Da sind so viele neue Kontakte und Freundschaften unter den Förderern entstanden - auch von unserer Seite her, wenn wir rundfuhren von Ouren bis Gemmenich", erinnert sich Maria Simons.
Förderer werden immer älter und weniger
Am meisten freuten sich alle auf die jährlichen Marienfeiern, die über die Jahrzehnte in 33 Orten stattfanden und im Laufe der Zeit wuchsen - da war beim Organisieren und Schmücken das ganze Dorf auf den Beinen, sagen die Beteiligten heute. Die Veranstaltung erstreckte sich über drei Tage - als "Triduum". "Das war schon ein ganz großes Ereignis für das Dorf", so Simons.
Beim Marienfest vor zwei Jahren in Elsenborn teilte Pater Hermann Josef Jünemann dann mit, das Missionswerk stoße an seine Grenzen: Die Förderinnen und Mitglieder werden immer älter... und weniger.
Wie zur Bestätigung fand sich niemand, um die Marienfeier im vergangenen Jahr zu organisieren - auch nicht in Rocherath-Krinkelt, wie Pfarrer Ludwig Hilger erklärt. "Die Anfrage war vor zwei Jahren schon da. Ich habe dann an meine Kontaktgruppe eine Anfrage gestellt. Es waren auch Vereine dabei, aber irgendwie war kein wirkliches Interesse da. Dann haben wir es ruhen lassen. Und Frau Simons hat mich dann nochmal gefragt: Es wäre aber dann das letzte Mal. Und das hat mich dann doch ein bisschen berührt und ich habe gesagt: 'Hier hat es angefangen vor 60 Jahren, hier soll sich der Kreis auch schließen.'"
Zum insgesamt vierten Mal ist die Doppelortschaft damit Austragungsort der Marienfeier. Allerdings stellten die Beteiligten eine Bedingung: "Sie wollten kein so großes Fest mehr haben, also kein Triduum mehr und vor allen Dingen keine Prozession, denn die war vor allen Dingen sehr arbeitsintensiv in der Vorbereitung", erklärt Ludwig Hilger.
Roland Palm, Vorsitzender des Kirchenvorstands von Rocherath-Krinkelt bestätigt: "Da hängt schon viel dran. Und dann haben wir uns bereit erklärt, das hier zu machen, weil Platz da ist in der Kirche. Und ich denke, da werden zum letzten Mal viele Leute kommen."
Marienfeier in kleinerem Rahmen
Ein besondere Aufgabe kommt auf die Frauen zu, die sich um den Blumenschmuck in der Kirche kümmern. Blumen sollen bei der Dankesandacht am Sonntag auch eine symbolische Rolle spielen. "Die Förderinnen von 'Im Dienste der Königin' aus ganz Ostbelgien, vor allen Dingen aus der Eifel, sind eingeladen und bekommen eine Rose, die sie dann der Mutter Gottes schenken", erklärt Hilger.
Maria Simons begrüßt ausdrücklich den im Vergleich zu früheren Marienfeiern etwas bescheideneren Rahmen. Dem Abschied sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen. "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich hoffe auch, dass es der Kontakt irgendwie bleibt. Mir wird es schon schwer fallen, wenn im nächsten Jahr keine Hefte mehr kommen. Am 18. Oktober kommen die letzten, da wird mir schon manchmal etwas fehlen."
Die Dankandacht zu den Marienfeiern "Im Dienste der Königin" beginnt am Sonntag um 15 Uhr in der Kirche von Rocherath-Krinkelt.
Text und Bilder: Stephan Pesch