Für Hirsche und Hirschkühe hat die Paarungszeit begonnen. Jetzt ertönt im Wald das Röhren der Hirsche. Der Verkehrsverein von Sart organisiert Naturabende, um dem Schauspiel beizuwohnen. Naturführer begleiten die Besucher.
"Früher war es so, dass das Publikum unbegleitet zur Hirschbrunft ging und egal welche Wege nutzte, verbotene oder private. Das führte natürlich zu Problemen beim Wildmanagement und bei den Jägern und den Förstern", erklärt Naturführer Jacques Thonnard.
Die Hirschbrunft findet meistens von Ende September bis Ende Oktober statt. "Ideal für die Brunft ist, wenn das Licht mit kürzer werdenden Tagen abnimmt und die Temperaturen sinken. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird der Instinkt der Hirsche nicht geweckt. Sind die Bedingungen da, verlässt der Hirsch sein Revier, weil er ja ohne die Hirschkühe lebt, dann kommen die Hirsche zusammen und suchen die Weibchen. Sie versuchen dann ihre eigene kleine Gruppe von Hirschkühen zusammenzuhalten", so Thonnard.
Die vom Naturführer eingeweihte Besuchergruppe macht sich auf den Weg in die einbrechende Dunkelheit und wartet geduldig in einem Versteck auf die Hirsche.
"Meine Mutter wohnt hier, sie kommt schon seit drei Tagen hierhin. Es war auch die Gelegenheit für einen didaktischen Ausflug mit den Kindern", sagt einer der Teilnehmer. "Ich bin von der Brunft fasziniert. Die Hirsche geben eine tolles Naturschauspiel ab. Die Geräusche sind toll, wenn der Hirsch versucht, die Weibchen anzulocken und Nebenbuhler zu vertreiben", so ein anderer.
Trotz langen Wartens kommen die Hirsche an dem Abend nicht. Aber: es gibt noch andere Termine für die Hirschbrunft. Vielleicht haben die Besucher dann mehr Glück.
Chantal Delhez - Bild: Télévesdre